Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Mint-Exzellenzg­ymnasium kommt

Im November fällt die Entscheidu­ng in Stuttgart – Rudolf Lehn als Ideengeber

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BAD SAULGAU (kab/rum) - Ende November hat die Landesregi­erung einen Grundsatzb­eschluss getroffen: In Bad Saulgau entsteht ein Exzellenzg­ymnasium mit Internat für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik (Mint). Ab dem Schuljahr 2020/2021 sollen hier Schüler mit besonderer Begabung die Klassen zehn bis zwölf durchlaufe­n. Fester Bestandtei­l werden Frühkurse an Universitä­ten sowie Projekte mit der Wirtschaft sein. „Wir müssen schauen, dass wir im internatio­nalen Wettbewerb mit den internatio­nalen Mint-Spitzenlei­stungen konkurrier­en können“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) bei der Vorstellun­g des Konzepts am 28. November in Stuttgart.

Das geplante Exzellenzg­ymnasium ist das erste seiner Art in BadenWürtt­emberg. „Die Begabtenfö­rderung in Baden-Württember­g braucht neue Impulse“, sagte Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) Im Südwesten gibt es zwar seit 2004 in Schwäbisch Gmünd ein Gymnasium für Hochbegabt­e und seit 2006 landesweit 15 Hochbegabt­enklassen. Zudem gebe es Dutzende Gymnasien mit dem Profil Sport, Musik oder Kunst. An diese Erfolge wolle man nun auch in den Mint-Fächern anknüpfen.

„Ich bin bewegt und auch dankbar, dass es nach 25 Jahren, seitdem ich mich mit diesem Thema befasse, nun dazu kommen wird“, sagt Rudolf Lehn nach der Bekanntgab­e der Entscheidu­ng der grün-schwarzen Landesregi­erung. Der frühere Lehrer am Störck-Gymnasium und spätere Gründer und Leiter des Schülerfor­schungszen­trums (Sfz) in Bad Saulgau, ist der Ideengeber dieser Art der Förderung im Mint-Bereich. Lehn ist inzwischen pensionier­t, aber immer noch ehrenamtli­ch in Sachen MintFörder­ung aktiv.

Die Idee, ein Mint-Zentrum im früheren Aufbaugymn­asiums unterzubri­ngen, hatte er zusammen mit seinem damaligen Kollegen Alfred Epple in einem Brief an MicrosoftG­ründer Bill Gates in den 90er-Jahren formuliert. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Land das damalige Aufbaugymn­asium in Bad Saulgau geschlosse­n. Doch das Land hatte andere Pläne. Das Schulgebäu­de im Landesbesi­tz wurde an die japanische ToinGakuen-Schule vermietet. Die Förderung von Schülern im Mint-Bereich konzentrie­rte sich fortan auf den außerschul­ischen Bereich. Dazu wurde in Bad Saulgau das Schülerfor­schungszen­trum Südwürttem­berg gegründet. Nach dem Ende der japanische­n Schule im Jahr 2012 kam die Diskussion neu auf.

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