Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Stadt und TSV liegen im Clinch
Gemeinderat legt Satzung für Nutzung von Sportstätten und Hallenflächen fest – Enttäuschter Vorsitzender
BAD SAULGAU - Die Bad Saulgauer Vereine müssen ab dem 1. August 2018 für die Nutzung von Sportstätten und Hallenflächen zwei Euro netto pro Übungseinheit – das entspricht einer Schulstunde – bezahlen. Das hat der Gemeinderat in seiner November-Sitzung beschlossen. Dadurch will die Stadt im ersten Schritt etwa jährlich 25 000 Euro einsparen.
Die Nutzungsgebühren für Sportstätten und Hallenflächen sind das ganze Jahr über thematisiert worden. Vor allem der Vorstand des TSV Bad Saulgau mit seinen etwa 2500 Mitgliedern sprach sich klar gegen die Gebühren aus. Der TSV mit seinen etwa 2500 Mitgliedern hatte in seiner Hauptversammlung im Juli eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vertagt. Die Erhöhung wäre notwendig, um den von der Stadt geforderten Beitrag bezahlen zu können. Die Mitglieder sollten über den vom TSVAusschuss ausgearbeiteten Vorschlag abstimmen, wonach Kinder jährlich 39 statt 35 Euro, Erwachsene 77 statt 57 und Familien 115 statt 90 Euro Mitgliedsbeitrag bezahlen sollten. Ausgangsposition der Berechnung waren 40 000 Euro von insgesamt 50 000 Euro, die der TSV jährlich für die Nutzung von Hallengebühren und Sportanlagen an die Stadt bezahlen sollte. Mit den ursprünglich geplanten Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge hätte der TSV 20 000 Euro beisteuern können. „Damit ist aber unsere Schmerzgrenze erreicht“, sagte Martin Blaser bei der Hauptversammlung.
Bis zur öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im November wurden die Zahlen von der Stadt nochmal nach unten korrigiert. Bad Saulgaus Erster Beigeordneter Richard Striegel rechnete vor, dass für den TSV bei etwa 10 000 Übungseinheiten Nutzungsgebühren in Höhe von etwa 20 000 Euro fällig wären. Striegel sprach von einem „fairen Angebot“und davon, dass es keine Geringschätzung des Ehrenamts sei. Martin Blaser, Vorsitzender des TSV Bad Saulgau, war enttäuscht über die mehrheitliche Abstimmung des Gemeinderats. „Seit 18 Monaten kämpfen wir gegen die Nutzungsgebühren. Und dann dieses Ergebnis.“