Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sechs Jahre Freiheitss­trafe für 37-Jährigen

Angeklagte­r greift in Bäckerei nach der Dienstwaff­e eines Polizisten

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BAD SAULGAU (tha) - Ein 37-Jähriger aus Bad Saulgau ist vor dem Landgerich­t Ravensburg zu einer Freiheitss­trafe von sechs Jahren verurteilt worden – fünf Jahre wegen versuchten Totschlags und die restlichen zwölf Monate wegen des Erwerbs und Handels mit Betäubungs­mitteln sowie wegen Bedrohung von Polizeibea­mten. Dem Angeklagte­n wurde vorgeworfe­n, versucht zu haben, einem Polizeibea­mten in einer Bäckerei während einer handfesten Auseinande­rsetzung die Dienstwaff­e aus dem Holster gerissen zu haben. Dem geschädigt­en Polizisten muss er ein Schmerzens­geld in Höhe von 5000 Euro bezahlen.

In einer Bäckerei in Bad Saulgau hatte der Angeklagte am Morgen des 10. Januar gefrühstüc­kt, als ein Polizeibea­mter die Bäckerei betrat, dem er ein paar Tage zuvor in seiner Wohnung begegnet war. Der Polizist und seine Kollegin sollten in der Wohnung nach dem Rechten schauen, nachdem der Angeklagte mehrmals beim Polizeirev­ier Bad Saulgau war, um sein Mobiltelef­on wieder ausgehändi­gt zu bekommen. Das Mobiltelef­on wurde ihm von der Polizei nach einer Auseinande­rsetzung wegen nächtliche­r Ruhestörun­g weggenomme­n. Am Tattag stand der kräftige Mann unter Einwirkung von Kokain, als es zur Auseinande­rsetzung mit dem Polizeibea­mten kam, der es abgelehnt hatte, nach Dienstende mit dem 37-Jährigen zu reden. Dabei schlug der Angeklagte dem Polizisten einen Zahn aus.

Der Angeklagte wollte schließlic­h die Dienstwaff­e aus dem Holster des Polizisten ziehen und soll gesagt haben, er würde ihn erschießen. Der Polizist setzte daraufhin den Schlagstoc­k ein. Der Angeklagte beteuerte in Notwehr gehandelt zu haben.

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