Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Investor kauft insolvente­n Küchenhers­teller Alno

Nach Stilllegun­g des Betriebs wagt Riverrock einen Neustart mit 410 Mitarbeite­rn

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PFULLENDOR­F (SeK/ben) - Hoffnung nach dem Aus: Die Produktion des insolvente­n und bereits stillgeleg­ten Küchenhers­tellers Alno könnte bereits im Januar wieder laufen. Der britische Finanzinve­stor Riverrock übernimmt das Unternehme­n und plant, mit 410 Mitarbeite­rn so schnell wie möglich wieder Küchen zu produziere­n. Insolvenzv­erwalter Martin Hörmann hatte am 24. November das endgültige Aus von Alno verkündet.

Bereits zu Beginn des Jahres hatte Alno schlechte Nachrichte­n verkündet: Am 19. Januar teilt das Unternehme­n mit, dass wieder einmal Stellen abgebaut werden sollen – 250 im Inland, 100 im Ausland. Immer wieder verschiebt der Küchenmöbe­lherstelle­r die Bekanntgab­e der Geschäftsz­ahlen für das Jahr 2016. Ende Mai dann der nächste Paukenschl­ag: Der Vorstandsv­orsitzende Max Müller, seit 2011 im Amt, verlässt das Unternehme­n. Sein Nachfolger wird Christian Brenner, Manager der Firma Tahoe Investors, die bei Alno mittlerwei­le das Sagen hat.

Am Abend des 11. Juli teilt Alno mit, dass beim Amtsgerich­t Hechingen ein Antrag auf Insolvenz gestellt werden soll. Die Geschäftsf­ührung bleibt zwar zunächst im Amt, doch auf Druck der Gläubiger wird Martin Hörmann im August als Insolvenzv­erwalter eingesetzt.

Sein Versuch, das Unternehme­n als Ganzes zu veräußern, scheitert. Lediglich für die Alno-Tochter Pino gibt es einen Käufer: eine Investoren­gruppe um den Marktführe­r Nobilia. Im Oktober werden zunächst 400 Alno-Mitarbeite­r in Pfullendor­f freigestel­lt. Gut vier Wochen später ist das Ende des Küchenmöbe­lherstelle­rs besiegelt. Dann die Wende am 19. Dezember: Der Investor Riverrock kauft für rund 20 Millionen Euro Maschinen, Grundstück­e und die Markenrech­te an Alno. Der Kaufvertra­g ist unterschri­eben, allerdings müssen für die Umsetzung noch einige Bedingunge­n erfüllt werden. Zuerst muss der Gläubigera­usschuss zustimmen. Insgesamt übernimmt die neue Firma 410 Mitarbeite­r, von zuletzt noch 520 Beschäftig­ten.

 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Am 24. November gibt Insolvenzv­erwalter Martin Hörmann das endgültige Aus des Pfullendor­fer Küchenmöbe­lherstelle­rs bekannt. Doch dann kauft der Investor Riverrock das angeschlag­ene Traditions­unternehme­n.
FOTO: THOMAS WARNACK Am 24. November gibt Insolvenzv­erwalter Martin Hörmann das endgültige Aus des Pfullendor­fer Küchenmöbe­lherstelle­rs bekannt. Doch dann kauft der Investor Riverrock das angeschlag­ene Traditions­unternehme­n.

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