Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
25-Jähriger ertrinkt im Illmensee
Bootsunfall bei Familienausflug am 21. Mai – Verkettung unglücklicher Umstände
ILLMENSEE (SeK) - Als am 21. Mai ein 25-jähriger Mann im Illmensee ertrinkt, steht die gesamte Gemeinde unter Schock. Der Mann aus Tuttlingen unternimmt gemeinsam mit seinen drei Kindern und einer Bekannten einen Tretboot-Ausflug auf den Illmensee. Etwa 100 Meter vom Ufer entfernt fällt einer der Jungen ins Wasser. Der Vater springt hinterher und rettet den Dreijährigen zusammen mit einem Helfer. Der 25-Jährige selbst geht daraufhin allerdings im Wasser unter und kann erst nach 40 Minuten geborgen werden. Auf dem Weg ins Krankenhaus stirbt der Mann. Auf das Tragen der Schwimmwesten, die am Bootsverleih bereit hingen, hatten die Insassen des Tretbootes verzichtet.
Nach einer Obduktion des Leichnams kommt die Staatsanwaltschaft Hechingen zu dem Ergebnis, dass es sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände handelt. So gebe es keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden, sagt Markus Engel, Sprecher der Behörde. Der Tod des Mannes sei ein „tragischer Unglücksfall“. Dieser lässt die Gemeinde Illmensee trauern. „Es lässt niemanden zur Ruhe kommen, die Stimmung ist sehr gedrückt“, sagt Bürgermeister Jürgen Laßer einen Tag nach dem Unglück. „Was passiert ist, schlägt sich auf das Gemüt der Bürgerschaft nieder.“
In Laßers eigene Trauer mischt sich aber auch Wut: Etliche Schaulustige hätten die Rettungsmaßnahmen erschwert, berichtet er. Sie hätten den Rettungshubschrauber fotografiert, Fahrzeuge bestaunt und versucht, an Informationen zu gelangen. „Die haben den Einsatzkräften fast über die Schulter schauen wollen“, sagt Laßer. „Ich finde es furchtbar, dass die Lebensrettung zugunsten der Informationsgewinnung in den Hintergrund gedrängt wird.“