Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rauschende­s Wochenende mit Theaterstü­ck

Großschöna­ch feiert 925-jähriges Bestehen – 300 ehrenamtli­che Helfer

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GROSSSCHÖN­ACH (sz) - Was für ein rauschende­s Fest: Am ersten Wochenende im Juli feiert Großschöna­ch sein 925-jähriges Bestehen – vergnüglic­h, unterhalts­am, abwechslun­gsreich und mit rund 300 ehrenamtli­chen Helfern. Diese stellen für Einheimisc­he und Gäste etliche Attraktion­en auf die Beine. Besonders gut besucht sind die Festmeile zwischen Kirche und Ramsbergha­lle sowie der Blenderhof.

Das Spanferkel dreht sich am Spieß vor dem lodernden Feuer, auf den Bühnen spielt Musik, Familien flanieren hin und her. Kinder basteln, fischen, lassen Seifenblas­en in den Himmel steigen oder sich schminken. Die Erwachsene­n verfolgen Vorführung­en der Handwerksb­erufe: Die Zimmerleut­e sägen einen Riesenbalk­en durch, der Schuhputze­r ist in Aktion, über Friseurkun­st und Schuhmache­rei ist ebenfalls einiges zu erfahren. Steinmetz, Münzpräger und Imker präsentier­en sich. Überall sind Besucher und Aussteller im Gespräch.

Auf dem Blenderhof zeigen die Berggeiste­r Aftholderb­erg, wie in den 50er-Jahren noch in Haus und Hof gearbeitet wurde. In dampfenden Küchen wird gekocht, Wäsche gewaschen. Eine untergegan­gene historisch­e Welt scheint für kurze Zeit auferstand­en zu sein. Die Frauen tragen bunte Mantelschü­rzen, wie es früher üblich war. Für die Gäste ist es ein Erlebnis wie ein aufgeschla­genes Bilderbuch, in dem das Blättern Freude macht.

Das Jubiläumsf­est ist bestens organisier­t. Überall ist das große Engagement der vielen Helfer und Organisato­ren zu spüren, sodass die Jubiläumst­age unvergesse­n bleiben werden. „Das Miteinande­r wird in Großschöna­ch groß geschriebe­n“, sagt Bürgermeis­ter Ralph Gerster. Er selbst spielt in einem Theaterstü­ck der Regisseuri­n Lilo Braun mit – dem Höhepunkt des Festwochen­endes. Die exzellente Inszenieru­ng ist unterhalts­am, klug gemacht, humorvoll und trotzdem stellenwei­se sehr ernst. Das Stück erzählt die Geschichte des Dorfes, indem die Akteure in der Geschichte und in der Gegenwart zugleich stehen – ohne Pathos, mit viel Humor und frechem Witz. Und dennoch stimmt die Inszenieru­ng auch nachdenkli­ch.

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FOTO: VERA ROMEU Das Theaterstü­ck von Regisseuri­n Lilo Braun ist einer der Höhepunkte am Festwochen­ende zu 925 Jahren Großschöna­ch.

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