Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Steigende Parkhausgebühren sollen Defizit senken
In den kommenden Jahren stehen große Investitionen in das Sigmaringer Parkhaus an
SIGMARINGEN (chw) - Die Stadtwerke werden zum 1. Januar im Parkhaus Prinzengarten die Parkgebühren anheben. Das Tagesticket wird dann um gut 30 Prozent teurer und steigt von 1.50 auf zwei Euro. Bereits in seiner Sitzung vom 25. Januar dieses Jahres hatte der Gemeinderat eine stufenweise Anpassung der Gebühren beschlossen. Die Verwaltung will damit das Defizit, das durch die Bewirtschaftung des Parkhauses entsteht und das sich im unteren sechsstelligen Bereich bewegt, etwas verringern. Die Dauerkarten werden nicht im Preis erhöht, lediglich die Kurzzeitparker zahlen etwas mehr.
Im Jahr 2012 hatte die Verwaltung neue Tarife für das Parkhaus eingeführt, um die Auslastung zu verbessern. Die Tageskarte kostete seither einen Euro. Im Februar dieses Jahres wurde der Preis dann nach dem Beschluss vom Januar erstmals auf 1.50 Euro erhöht. Nun folgt die zweite Stufe der Anhebung.
Durch die Senkung der Gebühren 2012 verbesserte sich die Auslastung des Parkhauses werktags auf rund 70 Prozent. In Spitzenzeiten nutzten bis zu 500 Autofahrer täglich das Parkhaus. Auch die Preise für das Jobticket oder die Dauerparkerkarten wurden gesenkt. Die Nachfrage nach diesen Tickets überstieg in der Folge die Zahl der angebotenen Plätze deutlich, das Parkhaus wurde auch für Pendler interessanter. Infolge der höheren Auslastung stiegen die Einnahmen um rund 10 000 Euro auf knapp 70 000 Euro. Da die Betriebskosten ebenfalls um 2000 Euro anstiegen, ging das Defizit um 8000 Euro zurück und lag dann bei etwa 160 000 Euro.
Im Haushaltsplan der Stadt für das kommende Jahr sind die Zahlen für das Parkhaus detailliert aufgelistet. Das Defizit im Jahr 2016 betrug gut 136 000 Euro, für 2017 wird es um rund 10 000 ansteigen. Für das kommende Jahr ist durch die Gebührenanhebung eine Senkung des Defizits um knapp 20 000 Euro auf dann 125 000 Euro vorgesehen. Obwohl die Erträge von 2016 auf 2017 um etwa 27 000 Euro angestiegen sind, stieg das Defizit an. Das liegt daran, dass die betrieblichen Aufwendungen um etwa 37 000 Euro über denen des Vorjahres lagen. Grund: Ins Parkhaus wurde eine neue Schrankentechnik eingebaut.
Der Chef der Stadtwerke, Bernt Aßfalg, will die Entwicklung bei der Belegung beobachten. „Wir sind unserer Ansicht nach auch mit zwei Euro noch sehr günstig. Außerdem hoffen wir, dass die Kunden inzwischen die Vorzüge des Parkhauses zu schätzen gelernt haben.“
Schon bei der Erhöhung auf 1.50 Euro habe man keinen starken Rückgang der Belegungszahlen feststellen können, insofern erwarte man auch jetzt keinen starken Rückgang. „Wir haben auch vorläufig keine weiteren Erhöhungen geplant“, erklärt Werkleiter Aßfalg. Er weist überdies darauf hin, dass das Parkhaus inzwischen 25 Jahre alt sei und in den kommenden Jahren stattliche Investitionen in das Gebäude anstehen.