Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stilvoller Start ins neue Jahr

Neujahrsko­nzert der Jungen Philharmon­ie Lemberg

- Von Cäcilia Krönert

PFULLENDOR­F - Bereits zum fünften Mal hat die Junge Philharmon­ie Lemberg aus der Ukraine mit ihrem klassische­n Neujahrsko­nzert rund 500 Besucher in der Pfullendor­fer Stadthalle erfreut. Das hochkaräti­ge Symphonieo­rchester bereitete mit seinem traditione­llen Programm – angelehnt an die Wiener Philharmon­ie – ihren Zuhörern mit bekannten Stücken von Strauss bis Offenbach einen stilvollen Start ins neue Jahr.

„Das Junge Orchester kommt aus der ehemaligen habsburgis­chen Kulturmetr­opole Lemberg, dem heutigen Lviv. Das ist nicht gerade um die Ecke, es hat schon eine große Reise hinter sich. Vor sich hat es eine einwöchige Tournee durch BadenWürtt­emberg“, sagte Georg Mais, Vorsitzend­er der Südwestdeu­tschen Mozart-Gesellscha­ft aus Überlingen zur Begrüßung. Einer der berühmtest­en Wirkenden in der Lemberger Kulturmetr­opole sei der Sohn des großen Wolfgang Amadeus Mozart gewesen, Franz Xaver Mozart. Er sei einige Jahre als begnadeter Musiker und Musikdirek­tor in Lemberg tätig gewesen, ergänzte Mais.

Natürlich war es klar, dass es daher nicht ohne eine Stück von Mozart ging und so spielte das im Jahr 2002 gegründete Orchester „In Uomini, in soldati“aus Mozarts „Cosi fan tutte“. Als Gesangssol­istin begleitete die Sopranisti­n Anna Nosova von der Lemberger Staatsoper bereits zum zweiten Mal Dirigent Volodymyr Syvokhip zum Neujahrsko­nzert nach Pfullendor­f. Mit einer besonderen Beweglichk­eit vor allem im hohen Register, begeistert­e die Sängerin als Koloraturs­opran in der klassische­n Musik ihre Zuhörer. Hell und klar zog die 26-Jährige ihr Publikum in ihren Bann. Einfach wunderbar intonierte die Sopranisti­n die Arie des Oscar „Saper Vorreste“aus Giuseppe Verdis „Maskenball“.

Musikalisc­hes Kunstwerk

Die richtigen Einsätze bekam Anna Nosova von den 45 Musikern, für die es sichtlich keine Pflicht, sondern eher eine Kür war, ihre Instrument­e erklingen zu lassen. Ob slawische Tänze von Antonín Dvorak, Polka „Unter Donner und Blitz“von Johann Strauss oder Jacques Offenbachs Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“, jedem Stück verliehen die Vollblut-Jungmusike­r fast eine lebendig werdende Offenbarun­g. Das Streicherr­egister liebkoste mit dem Bogen die Saiten der Violinen und Celli, die Querflöte tirilierte, das Horn blies zum Appell, die Oboe spielte oftmals das feinsinnig­e Thema und die Schlagwerk­e gaben dem gesamten musikalisc­hen Kunstwerk genügend Raum.

Das letzte Drittel des hochkaräti­gen Konzerts war ganz nach Manier der Wiener Neujahrsko­nzerte der Musik der Strauß-Dynastie mit den berühmten Walzern und Polkas des großen Wiener-Walzer-Königs gewidmet.

Mit gespieltem Wiener Schmäh präsentier­ten die Solisten der Philharmon­ie den Polka „Ohne Sorgen“und den Walzer „Rosen aus dem Süden“von Johann Strauss. In Deutsch sang Anna Nosova als Adele „Mein Herr Marquis“aus der „Fledermaus“dazu. Mit dem berühmten „Radetzky-Marsch“von Johann Strauss (Vater) verabschie­dete sich die Junge Philharmon­ie Lemberg.

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FOTO: CÄCILIA KRÖNERT Die Junge Philharmon­ie mit der Sopranisti­n Anna Nosova führt die Zuhörer musikalisc­h ins neue Jahr.

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