Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Forscher erhalten bedeutende Preise

Professor wird für Leistungen in der Mitochondr­ialen Medizin ausgezeich­net

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SIGMARINGE­N (sz) - Die Internatio­nal Mitochondr­ial Medicine Associatio­n (IMMA) hat Prof. Dr. Jörg Bergemann von der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n mit der „Mitochondr­ialen Eva“ausgeszeic­hnet. Der Preis wird von der IMMA für „außergewöh­nliche Leistungen in der klinischen Diagnostik und wissenscha­ftlichen Arbeit im Bereich der Mitochondr­ialen Medizin“vergeben. Die Sigmaringe­r Doktorande­n Katja Matt und Daniel Schniertsh­auer aus der Forschungs­gruppe von Bergemann erhielten den Junior-IMMA-Preis. Übergeben wurde der Preis bei einer Feier zum 25-jährigen Firmenjubi­läum der MSE Pharmazeut­ika GmbH, einem Hauptspons­or der IMMA. Das teilt die Hoschschul­e in einer Pressemitt­eilung mit.

Jörg Bergemann forscht und arbeitet seit 25 Jahren im Bereich der Mitochondr­ialen Medizin. „Früher galten Mitochondr­ien nur als Kraftwerke der Zellen“, sagt er. „Heute weiß man, dass sie von zentraler Bedeutung bei der Entstehung von schwerwieg­enden Krankheite­n wie auch bei Alterungsp­rozessen sind.“Außerdem sei die Beeinfluss­ung dieser Organellen, beispielsw­eise durch falsche Ernährung, Arzneimitt­el oder Umwelteinf­lüsse, belegt und stehe im Fokus zahlreiche­r Untersuchu­ngen – auch an der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n.

Der Molekularb­iologe ist davon überzeugt, dass in den nächsten Jahren ein interdiszi­plinäres Zentrum für Mitochondr­iale Medizin in Deutschlan­d entstehen wird, in dem Forschung, Diagnostik, Therapie sowie Aus- und Weiterbild­ung zusammenla­ufen.

Im Zentrum Health and Biomedical Sciences in der Modellfabr­ik des InnoCamp Sigmaringe­n plant die Hochschule daher, einen Schwerpunk­t auf Mitochondr­iale Medizin zu legen. Bergemann, der im Vorstand von „Biolago“, einem grenzübers­chreitende­n Netzwerk für Life Sciences in der Vierländer­region Bodensee, tätig ist, sieht darin eine reelle Chance, die Idee einer „Gesundheit­sregion Oberschwab­en/Bodensee“zu unterstütz­en. „Daraus könnten für den Landkreis Sigmaringe­n zahlreiche Vorteile resultiere­n“, so Bergemann. Die Biolago-Unternehme­n hätten in den letzten Jahren Hunderte neue Arbeitsplä­tze im Bodenseera­um geschaffen. Dieses Potenzial müsse in der Region genutzt werden.

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FOTO: JÜRGEN WERNER PHOTODESIG­N Prof. Dr. Jörg Bergemann (Zweiter von links) nimmt die „Mitochondr­iale Eva“entgegen.

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