Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Gönnen Sie sich oft Heiterkeit“
Michael Falkenbach spricht beim Neujahrsempfang der Landfrauen über Humor
RIEDLINGEN – „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht – Warum das Lachen heilsam ist“galt als Leitthema des Neujahrsempfangs der Landfrauen im Bezirk Biberach-Sigmaringen, zu dem ins Johannes Zwick-Haus in Riedlingen eingeladen worden war. Michael Falkenbach sorgte mit seinen Humor-Strategien für einen fröhlichen Nachmittag mit Tiefgang.
Mit einem Rezept, das zum Nachahmen animieren sollte, begrüßte Andrea Huckle als Vertreterin des Bezirks Riedlingen die Teilnehmerinnen: „Den Ofen auf Herzenswärme vorheizen, den Gute-Laune-Teig ausrollen, schöne Momente ausstechen, zauberhafte Erinnerungen backen und Sternstunden genießen.“Das Jahr sei noch sehr jung, meinte sie, und die Frauen voller Tatendrang, so könne man das neue Jahr in Angriff nehmen.
Damit baute sie dem Referenten des Nachmittags, Michael Falkenbach, die Brücke zu seinem erfrischenden Vortrag, der oft von spontanem Lachen der Zuhörerinnen begleitet war und doch Lebensweisheiten und medizinisch-therapeutische Erkenntnisse enthielt. Für Falkenbach steht seit 15 Jahren der Begriff des therapeutischen Humors im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nicht alles sei lustig, betonte er, doch es gäbe Menschen, die morgens aufstehen und sagen: „Guten Tag, ich hätte gern ein Problem.“
Lachen ist gesund
Humor jedoch, das wisse er aus seiner therapeutischen Arbeit in Kliniken, könne Heilungsprozesse positiv beeinflussen. „Beim Lachen bewegt man gleichzeitig 300 Muskeln“, unterstrich er, „Lachen ist gesund, wer lacht, vergisst oft Schmerzen und Ängste.“
Um einen gesunden Humor zu pflegen, sollte man sich nicht über Dinge aufregen, die einen eigentlich gar nicht berühren. „Füttern Sie Ihre Humorquelle“, rief er den Zuhörerinnen zu. „Ein Kind lacht bis zu 400 mal täglich, ein Erwachsener im Schnitt lediglich sechs Mal.“
Das Leben verglich er mit einem Buffet, an dem sich jeder dahingehend bedient, indem er erkennt, was er am besten mit Humor trainieren kann. Oft schlechte Nachrichten im Fernsehen ansehen sei nicht förderlich, meinte er. „Wenn ein Kind hinfällt, steht es wieder auf und geht weiter. „Und was machen Erwachsene?“Zu Humor gehöre allerdings auch eine gewisse Toleranz: „Warum und wie regen Sie sich schnell auf?“ Humor, so zeigte sich der Referent überzeugt, löst Menschen aus ihrem Stress.
Er selbst verkörpert den Humor mit vielen amüsanten Anekdoten, die zumeist mit einem tiefsinnigen Hintergrund gekoppelt sind. Jahrelange Erfahrung stärkt ihn in seiner Überzeugung, dass Humor positive Lösungspotentiale beinhaltet: „Lachen ist eine Methode, um locker und harmonisch zu werden.“
Dazu zählt das Lächeln, das viele Punkte im Gehirn positiv aktiviert. In einem Versuch mit den Gästen im Zwick-Haus stellte man jedoch fest, dass nur eine einzige Minute Lächeln recht lang sein kann. „Doch das Lächeln lockert“, meinte Falkenbach, „Sie können Ihr Lächeln auch über den ganzen Tag verteilen.“Eine humorvolle Lebenseinstellung sei ein Schritt zu heiterer Gelassenheit, mit der oft leichter kreative Lösungen zu finden seien. Humor stehe in engem Zusammenhang mit Flüssigkeiten als Lösungspotential, Humor sei ein bewachtes Sehen des Ganzen.
Loben und Danken
„Gönnen Sie sich oft Heiterkeit“, rief Falkenbach seinen Zuhörerinnen zu. „Verbinden Sie damit das Loben als starke Motivation für andere, und vergessen Sie nicht die Dankbarkeit, denn sie gilt als starker Gemütsfaktor.“
Mit der Aufforderung, nach Möglichkeit täglich einen Tagessieg zu erringen, rundete er seine erfrischend amüsanten und oft aus dem Leben gegriffenen Betrachtungen über Lachen und Humor, die auch beim nachfolgenden Kaffee an den Tischen für viel heiteren Gesprächsstoff sorgten.