Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Kehlbach-Express braust in den Musikanten­treff in Wilfertswe­iler

Das Duo aus Otterswang bringt die Stimmung im Handumdreh­en auf den Siedepunkt

- Von Artur K. M. Bay

WILFERTSWE­ILER - Kurioser Auftakt beim Januar-Musikanten­treff im Stammlokal Ochsen im Bad Saulgauer Ortsteil Wilfertswe­iler: Normalerwe­ise stehen dabei zwischen drei und fünf Damen und Herren im Mittelpunk­t, die gleich zu Beginn mit dem Akkordeon auf einer Eckbank Platz nehmen. Dieses Mal jedoch herrschte auch noch nach knapp einer Stunde gähnende Leere. Was war geschehen?

Die Grippewell­e hatte die meisten Stammspiel­er außer Gefecht gesetzt. Nach und nach trudelten dann aber doch noch bekannte Musiker ein – und auch die stimmlich Begabten waren zur Stelle. Den Vogel aber schoss der „Kehlbach-Express“aus Pfullendor­f-Otterswang ab, der sich zum ersten Mal in Wilfertswe­iler blicken ließ: Ingo Dreher, unter anderem an der Gitarre und an der Posaune, sowie Ralf Duffner am Akkordeon brachten die Atmosphäre im Lokal im Handumdreh­en auf den Siedepunkt.

Die Bandbreite ihres Repertoire­s mutet atemberaub­end an. Von Rock und Pop über Schlager bis hin zur Volksmusik haben die beiden Musiker alles dabei und jegliches Notenmater­ial im Kopf, was die Herzen des Publikums zwischen 30 und über 80 Jahren begehren. Darüber hinaus singen Dreher und Duffner wie die Staren und haben Musik im Blut.

Eine ältere Zuhörerin resümierte schnell und überzeugen­d: „Fetzig, fetzig, einfach toll!“Gleich das Eröffnungs­stück „Wo ist der Tiger?“wurde frenetisch umjubelt. Auf dem Fuß folgte der „Zillertal-Walzer“und am Ende spielte Ralf Duffner gar sitzend auf einem seiner Ziehorgel-Instrument­e – dieses Kunststück war nicht zu überbieten. Der Kehlbach-Express möge doch bitte wieder einmal einen Stopp in Wilfertswe­iler einlegen, forderten viele Stimmen aus dem völlig überrascht­en Publikum.

Riesige Holzblasin­strumente

Anschließe­nd standen Bobby Hartl aus Heiligkreu­ztal und Hans-Dieter Mett auf dem Parkett und präsentier­ten flotte Weisen am Akkordeon und Gesangsein­lagen. Mit von der Partie war außerdem das Gesangsduo Hermine und Kurt Gaissmaier, das begleitet von Paula Rußmann das Lied „Es mag nicht hell werden“interpreti­erte. Ein Alphornblä­sertrio mit Manfred Botzenhard­t, Fridolin Halder und Heinz Holderried trumpfte auf seinen riesigen Holzblasin­strumenten mit flotten Weisen wie der „Enzianpolk­a“auf.

Hildegard Halder (Gitarre) und Susanne Mauer (Akkordeon) waren vokal und instrument­al mit ihren herzerfris­chenden Liedern zur Stelle. Trompeter Karl Gebhard aus Steinbronn­en bereichert­e den Musikanten­abend ebenso wie Gitarrist Manfred Waldraff aus Rosna, der sich inzwischen von einem schweren Motorradun­fall erholt hat. Karl Bücheler spielte Sacktrompe­te und verlieh der Veranstalt­ung damit ebenso eine persönlich­e Note wie die beiden Bad Waldseer Franz Gapp (Trompete) und Erwin Grab.

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FOTO: ARTUR K. M. BAY Der „Kehlbach-Express“mit Ingo Dreher (links) und Ralf Duffner begeistert die Zuhörer bei seinem Debüt in Wilfertswe­iler.

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