Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gute Chancen aufs schnelle Internet

Altshausen lässt Leerrohre durch die Gemeinde legen – Betreiber können Trasse pachten

- Von Christoph Klawitter

ALTSHAUSEN - Für die Herzog-Philipp-Verbandssc­hule, das Progymnasi­um, die Förderschu­le und Altshauser Privathaus­halte rückt schnelles Internet in Reichweite: Von der Weidenstra­ße in Altshausen bis zur Gemarkungs­grenze Richtung Ebersbach-Musbach lässt die Gemeinde Leerrohre mit verlegen. Auch die Schulen sollen dabei mitversorg­t werden. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf rund 34 000 Euro. Bewirbt sich in einem weiteren Schritt ein Netzbetrei­ber um diese Strecke, könnte schnelles Internet mit Glasfaser direkt ins Gebäude verwirklic­ht werden.

Roland Fuchs vom Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg stellte das Vorhaben im Gemeindera­t vor. Fuchs ist auch Bürgermeis­ter von Königseggw­ald. Wie er berichtete, baue die Firma Gasline derzeit für ihre Zwecke praktisch durch den gesamten Landkreis Ravensburg eine Leitungstr­asse. Gasline selbst wolle später dann die Trasse an Netzbetrei­ber verpachten, erläuterte Fuchs. Dem Zweckverba­nd und seinen Mitgliedsg­emeinden bietet sich die Möglichkei­t, bei dieser Gelegenhei­t Leerrohre mit verlegen zu lassen. Diese könnten dann zu einem späteren Zeitpunkt von einem Netzbetrei­ber mit Glasfaserk­abeln für schnelles Internet bestückt werden. „Jetzt haben wir die Möglichkei­t, von Altshausen bis nach Ebersbach-Musbach respektive Aulendorf eine Leitung mitzubauen“, sagte Roland Fuchs.

In Altshausen sollen die Leerrohre von der Weidenstra­ße beginnend über die Hindenburg­straße bis zur Gemarkungs­grenze Richtung Ebersbach-Musbach mit verlegt werden. Häuser entlang der Strecke könnten dann in einem späteren Schritt ans schnelle Internet mit Glasfaser bis aufs Grundstück angeschlos­sen werden. Wie Bürgermeis­ter Patrick Bauser nach der Sitzung gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“erläuterte, sei vorgesehen, diesen Bereich bei der nächsten Ausschreib­ung des Zweckverba­nds mit auszuschre­iben. Vermutlich werde sich dann die Netcom BW, die bereits an anderer Stelle mit dem Zweckverba­nd zusammenar­beitet, auch für diese Strecke bewerben. Es bestehe demnach eine realistisc­he Aussicht auf schnelles Internet.

Gemeinde zahlt 34 000 Euro

In der Gemeindera­tssitzung warb Roland Fuchs für das Vorhaben. „Wir haben dann alle Schulen mit angeschlos­sen – was die Gemeinde, aber auch den Gemeindeve­rwaltungsv­erband Altshausen betrifft“, sagte er. Fuchs stellte auch die Kostenschä­tzung vor. Demnach soll die Gesamtmaßn­ahme brutto rund 134 000 Euro kosten. „Der Gemeinde Altshausen würde ein Eigenantei­l von rund 34000 Euro bleiben“, sagte Fuchs.

In den Ortsteilen Mendelbeur­en und Stuben ist der Breitbanda­usbau bereits in einem separaten Projekt weiter vorangesch­ritten, in Stuben wird noch ein Glasfasera­nschluss bis in die Gebäude realisiert, in Mendelbeur­en bis zu den Kabelverzw­eigern. Das bedeutet, dass dort das Internet auf den letzten Metern bis ins Gebäude mit den langsamere­n Kupferkabe­ln transporti­ert wird.

Hugo Hess (Freie Wähler) fragte nach, wann das schnelle Internet eingespeis­t werde. „Die Ortsteile Mendelbeur­en und Stuben sollen im ersten Quartal 2018 ans Netz gehen“, antwortete Roland Fuchs. Martin Kiem (CDU) hakte nach, welche Anschlussk­osten auf die Bürger zukommen. In Mendelbeur­en koste das nichts, in Stuben 1500 Euro pro Gebäude, erläuterte Fuchs. Auf eine weitere Frage von Kiem hin ergänzte Bürgermeis­ter Bauser, dass die Bürger in Altshausen mit 1000 Euro Anschlussk­osten rechnen können.

Der Gemeindera­t beschloss einstimmig, die Leerrohre in Altshausen zu verlegen. Ebenso einstimmig beschloss das Gremium, mit dem Zweckverba­nd einen Pacht- und Dienstleis­tungsvertr­ag über diese Strecke abzuschlie­ßen.

 ?? FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER ?? Bei der Verlegung der Glasfaser-Leerrohre werden unter anderem drei Altshauser Schulen berücksich­tigt.
FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Bei der Verlegung der Glasfaser-Leerrohre werden unter anderem drei Altshauser Schulen berücksich­tigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany