Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeinde erhöht Zuschuss für Sterilisat­ion

Inzigkofen wird des Problems frei laufender Katzen nicht Herr – Anreize werden erhöht

- Von Patrick Laabs

INZIGKOFEN - Die Gemeinde Inzigkofen bekommt das Problem der unkontroll­ierten Vermehrung frei laufender Katzen nicht in den Griff – trotz eines seit 2013 laufenden Zuschusspr­ogramms für die Kastration beziehungs­weise Sterilisat­ion von Katern und Katzen. Deshalb soll der Zuschuss jetzt deutlich erhöht werden – das haben die Inzigkofer Gemeinderä­te am Donnerstag­abend mit einer Gegenstimm­e (Klaus Hipp) beschlosse­n.

Bürgermeis­ter Bernd Gombold skizzierte das Problem: Die Gemeinde sei bei jedem Fundtier und/oder herrenlose­r Katze als Fundbehörd­e zuständig. Aus diesem Grund muss sie für die Unterbring­ung der Katzen im Tierheim und für die tierärztli­che Behandlung aufkommen. Seit 2013 habe die Gemeinde für die Unterbring­ung im Tierheim und für die Übernahme von Tierarztko­sten – ausschließ­lich bezogen auf Katzen und Kater – mehr als 6000 Euro zahlen müssen; viel zu viel aus Sicht von Gombold. Insbesonde­re in den Jahren 2016/17 sei eine Kostenexpl­osion festzustel­len: „Ich vermute, dass das verstärkte Verkehrsau­fkommen auf der B 313 durch die Umleitunge­n daran schuld war“, sagte Gombold. Dadurch habe es mehrere angefahren­e Katzen gegeben, die ins Tierheim gebracht worden seien.

Gombold betonte, dass sowohl Kastration mit Kennzeichn­ung durch Chip (rund 100 Euro) als auch Sterilisat­ion mit Kennzeichn­ung durch Chip (rund 150 Euro) inzwischen so teuer seien, dass der bisherige Zuschuss in Höhe von 15 Euro (Kater) und 30 Euro (Katze) als Anreiz nichts mehr tauge. Das habe er zuletzt auch von Stefan Tietz und Carolin Fahl aus Engelswies erfahren, denen erneut eine Katze zugelaufen sei und in deren Heulager fünf Junge abgelegt habe. Die Engelswies­er seien auf die Gemeinde zugegangen und wollten die Katzen/Kater mit Hinweis auf den geringen Zuschuss zur Sterilisat­ion/Kastration abgeben. Wenn die Gemeinde aber 50 Prozent dieser Kosten tragen würde, dann würden sie den Rest finanziere­n, die Tiere sterilisie­ren lassen und sich um sie kümmern, sagte Gombold. Das sei der Anlass gewesen, über die Zuschusser­höhung nachzudenk­en, so der Bürgermeis­ter.

Alternativ­lose Erhöhung

Gemeindera­t Hubert Scherer sagte in der Aussprache, es sei „schon kurios, dass die Gemeinden für frei laufende Katzen aufkommen müssen“. René Laplace betonte, wie alternativ­los die Erhöhung des Zuschusses aus seiner Sicht sei: „Wir müssen in Prävention investiere­n, nur da können wir angreifen“, sagte er. Bruno Dreher regte an, herrenlos aufgefunde­ne Katzen und Kater im Gemeindebl­att abzulichte­n unter der Rubrik „Wer vermisst mich?“. Gombold sagte dies zu.

Hubert Scherer wollte den Vorschlag der Gemeinde, dass der Zuschuss für die Sterilisat­ion einer Katze von 30 auf 60 Euro (bei Katern von 15 auf 35 Euro), im Falle einer zusätzlich­en Kennzeichn­ung mit Chip sogar auf 75 Euro/50 Euro ansteige, gerne abändern: „Mir ist wichtig, dass die Kennzeichn­ung mit Chip unbedingt Voraussetz­ung sein wird für die Gewährung eines Zuschusses“, sagte er.

Die anderen Räte schlossen sich diesem Vorschlag an. Letztlich wurde entschiede­n, den Zuschuss für die Sterilisat­ion einer Katze auf 75 Euro und für die Kastration eines Katers auf 50 Euro zu erhöhen – sofern auch die Kennzeichn­ung mit Chip erfolgt.

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FOTO: DPA Wenn herrenlose Katzen ins Tierheim müssen, verursache­n sie Kosten.

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