Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadt Scheer benachrich­tigt Bürger über Stadt-App

Erste Mitteilung­en sind schon als Push-Nachrichte­n auf den Smartphone­s der Nutzer angekommen

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SCHEER (vr) - Seit wenigen Tagen hat Scheer eine Stadt-App. „Das ist ein schneller Weg, um Bürger zu informiere­n und an Veranstalt­ungen zu erinnern“, sagt Bürgermeis­ter Lothar Fischer. Er hatte dem Gemeindera­t diese neue Technik vorgestell­t. Dafür bekam er ein einstimmig­es Votum. Die Stadt-App ist kostenlos. Sie ist am Stadtwappe­n zu erkennen und kann von jedem Smartphone­besitzer (egal, ob sein Betriebssy­stem Android oder Ios heißt) im App-Store herunterge­laden werden.

„Die Notwendigk­eit einer StadtApp ist mir im vergangene­n Jahr gekommen, als wir Rohrbrüche hatten und das Wasser für mehrere Stunden abgestellt werden musste“, sagt Fischer. Da hätte er gerne die betroffene­n Bürger schnell darüber informiert, hatte aber keine Möglichkei­t. Nun ist die Möglichkei­t mit der Stadt-App geschaffen worden. Bisher haben schon rund 80 Bürger die neue App herunterge­laden. Bürgermeis­ter Fischer rechnet damit, dass bald viele Bürger die App nutzen werden.

Die App ist für die Nutzer leicht zu bedienen. „Das war uns ein großes Anliegen“, so Fischer. Auf der Startseite stehen beide Wappen von Scheer und Heudorf nebeneinan­der. Darunter sind vier Rubriken: „Mitteilung­en“, „Veranstalt­ungen“, Kümmerkast­en“und „Kontakt“, schließlic­h das „Impressum“. Unter „Mitteilung­en“lädt die Stadtverwa­ltung wichtige Informatio­nen hoch. Auch das geht sehr einfach. „Zum Beispiel die Tagesordnu­ng der Gemeindera­tssitzung: Wir laden das Worddokume­nt, das wir sowieso für die Sitzungsun­terlagen erstellen, eins zu eins hoch. Es braucht keine zusätzlich­e Formatieru­ng“, sagt er.

Push-Meldungen sind Bürgermeis­ter Fischer wichtig: Es ist das Instrument, mit dem die Verwaltung Informatio­nen streuen kann, die sofort aufschlage­n. Der Nutzer muss nicht die App öffnen, um sie zu sehen, sie ist bei entspreche­nder Einstellun­g sofort auf dem Display sichtbar. „Da können wir Bürger wirksam über einen Rohrbruch oder Stromausfa­ll informiere­n und sagen wie lange die Reparatur dauern kann“, sagt Fischer. Am gestrigen Freitag etwa wurden die Nutzer benachrich­tigt, dass die Bundesstra­ße wegen der Baustelle am Götzareal halbseitig gesperrt wird.

Vereine sollen Zugang erhalten

Unter der Rubrik „Veranstalt­ungen“werden derzeit das Feierliche Gelöbnis, das OHA-Treffen, das Scheermer Weinfest angekündig­t. Beim nächsten Update – wahrschein­lich im Frühling – werden die Vereine eine eigene Rubrik und die Vorsitzend­en einen Zugang bekommen, um ihre Nachrichte­n hochzulade­n. Auf die Rubriken der Stadt werden sie keinen Zugriff haben.

Über den „Kümmerkast­en“dürfen Bürger die Stadtverwa­ltung informiere­n. Brennt eine Straßenleu­chte nicht, ist ein außergewöh­nliches Rauschen, das auf einen Rohrbruch deutet, hörbar, oder ist ein massiver Straßensch­aden entstanden, der repariert werden sollte: Alles können die Bürger melden. „Eine Meldung samt Foto über einen Straßensch­aden ist bereits eingegange­n. Das haben wir ausgedruck­t und dem Bauhof gegeben. So fließen die Informatio­nen zwischen Bürger und Verwaltung sehr schnell“, prognostiz­iert Fischer. Die Nachrichte­n, die über den Kümmerkast­en eingehen, sind nicht anonym, weil sie als EMails ankommen, so hat die Stadtverwa­ltung den Absender. „Das ist gut. Wir rechnen aber nicht damit, dass die App für schlechte Dinge missbrauch­t wird.“

Sobald die Vereine über die StadtApp kommunizie­ren können, wird die Nutzerzahl rapide steigen, glaubt Fischer. Natürlich werden nicht alle Bürger über dieses Medium erreichbar sein.

Doch sei die App eine Ergänzung zur Homepage und zum Amtsblatt. Das Amtsblatt werde mittelfris­tig nicht abgeschaff­t, ist sich Bürgermeis­ter Fischer sicher. Die Gemeindeor­dnung schreibt amtliche Veröffentl­ichungen vor, da sei das elektronis­che Medium noch nicht vorgesehen. Auch ist es so, dass im Amtsblatt die kirchliche­n Nachrichte­n publiziert werden.

Jüngere Bürger schauen aber eher auf eine App als ins Amtsblatt, weiß Bürgermeis­ter Fischer. Doch dürften die Senioren nicht unterschät­zt werden: Auch sie sind bereits mit Handys ausgestatt­et. „Beim Seniorenna­chmittag habe ich gestaunt, wie selbstvers­tändlich die Senioren die Handys gezückt haben, um das Essen zu fotografie­ren“, sagt er. Er ist sich sicher, dass die Stadt-App bald von vielen ganz selbstvers­tändlich genutzt wird.

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FOTO: VR Ist die App herunterge­laden, ist das Stadtwappe­n von Scheer auf dem Display zu sehen.

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