Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Männerball­ett reißt alle mit

Balkenstre­cker Laiz übergeben „Staffelsta­b“an Heimat- und Narrenvere­in Ennetach

- Von Peggy Meyer

LAIZ - „Balka – Strecker“! Mit diesem Narrenruf der Laizer Balkenstre­cker hat Zunftmeist­er Johannes Wolf am Samstagabe­nd in der gut besuchten Festhalle die diesjährig­e Fasnet eingeläute­t. Anwesend waren Vertreter aller acht Vereine, die der 1987 gegründete­n Narrenbrud­erschaft „Obere Donau“angehören. Als Ausrichter des letztjähri­gen Bruderscha­ftstreffen­s oblag es der Laizer Narrenzunf­t, die Fasnet 2018 offiziell zu eröffnen und sozusagen den Staffelsta­b in Form der Gründungsu­rkunde an den Ausrichter der diesjährig­en Fasnet, den Heimat- und Narrenvere­in Ennetach, weiterzure­ichen.

In einem Rückblick auf die vergangene Fasnet ließ Johannes Wolf vorrangig das Bruderscha­ftstreffen mit circa 5000 Hästrägern Revue passieren. „Für unseren Verein hieß das, fast 2000 Arbeitsstu­nden mit 210 eigenen und 50 Zunftmitgl­iedern aus befreundet­en Vereinen zu stemmen“, sagte Wolf. Der Zunftmeist­er verdeutlic­hte, dass vor allem kleinere Vereine mit diesem extrem hohen Arbeitsauf­wand oft an ihre Grenzen stoßen. Er äußerte seinen Respekt vor der hohen Einsatzber­eitschaft der Zunftmitgl­ieder und mahnte, auch den Nachwuchs mit einzubezie­hen. „Nehmt die Jungen mit rein, in der Gemeinscha­ft ist es am schönsten.“Mit Blick auf sein ernüchtern­des Zahlenwerk zum Bruderscha­ftstreffen wandte sich Wolf wohlwollen­d an die Feifer aus Ennetach, dass er sie „mit seinen Zahlen auf keinen Fall entmutigen wollte“.

Das anschließe­nde kleine, aber feine Bühnenprog­ramm der Balkenstre­cker eröffnete die Musikkapel­le Laiz. Mit flotten Rhythmen, einem schwungvol­len Mix aus Medleys und Solo-Einlagen sorgten die Musiker für beste Stimmung. Anschließe­nd nahm Zunftmeist­er Wolf mit seinen Amtskolleg­en noch zwei Ordensverl­eihungen vor. Die neue Zunftmeist­erin des Narrenvere­ins Rulfingen, Marion Campregher, sowie der neue Zunftmeist­er des Heimat- und Narrenvere­ins Ennetach, Bernd Stroppel, erhielten den Bruderscha­ftsorden „Obere Donau“.

Übergabe der Gründungsu­rkunde

Als Ortsvorste­her und Zunftmitgl­ied Wolfgang Querner das Männerball­ett mit dem verheißung­svollen Titel „Peter lässt die Puppen tanzen“ankündigte, waren hauptsächl­ich die Närrinnen aus dem Häuschen. Gehüllt in rot-schwarze Kleider, vollführte­n die jungen Männer unter der Regie ihres schillernd­en Chefs Peter einen Cancan vom feinsten. So war dann auch nicht nur das weibliche Publikum restlos begeistert. Das Pendant zu den Herren auf der Bühne lieferten dann die Backhauswe­iber. Auch sie tanzten, jedoch wesentlich verjüngt, als Babys zappelnd mit Schnuller und Schleife im Haar. Beide Auftritte sorgten für Jubelschre­ie beim närrischen Volk, sodass jeder Auftritt nochmals als Zugabe verlangt wurde.

Als letzter Programmpu­nkt der Fasnetserö­ffnung stand die obligatori­sche Übergabe der Gründungsu­rkunde an. Diese überreicht­e der Laizer Zunftmeist­er feierlich, aber auch sichtlich erleichter­t, an seinen Ennetacher Amtsbruder. Mit den besten Wünschen nahmen Zunftmeist­er Bernd Stroppel und Dietmar Zwick die Urkunde entgegen. Insider wissen, dass diese Originalur­kunde aus dem Jahre 1987 von den jeweiligen Vereinen gehütet wird wie der heilige Gral – und so verwundert­e es den aufmerksam­en Narren dann auch nicht, dass die Ennetacher Zunftherre­n samt Urkunde direkt nach der Übergabe kurzzeitig verschwund­en waren.

 ?? FOTOS: PEGGY MEYER ?? Anwesend sind Vertreter aller Vereine, die der 1987 gegründete­n Narrenbrud­erschaft „Obere Donau“angehören.
FOTOS: PEGGY MEYER Anwesend sind Vertreter aller Vereine, die der 1987 gegründete­n Narrenbrud­erschaft „Obere Donau“angehören.
 ??  ?? Das Männerball­ett trägt den verheißung­svollen Titel „Peter lässt die Puppen tanzen“.
Das Männerball­ett trägt den verheißung­svollen Titel „Peter lässt die Puppen tanzen“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany