Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Ortsdurchfahrt wird nun angepackt
Beim Neujahrsempfang gibt Bürgermeister Magnus Hoppe einen Ausblick.
HERBERTINGEN - Neugestaltung der Herbertinger Ortsdurchfahrt, Bau eines Wohn- und Ärztehauses, Aufbau einer „sich sorgenden Gemeinde“: Herbertingen hat im neuen Jahr einiges vor. Beim Neujahrsempfang am Sonntag in der Alemannenhalle gab Bürgermeister Magnus Hoppe einen Ausblick auf die anstehenden Projekte und blickte auch auf das vergangene Jahr zurück.
„Es wird dynamisch, das Jahr 2018“, kündigte Magnus Hoppe an. „Wir werden einige Spatenstiche hoffentlich in diesem Jahr haben.“Ein großes Vorhaben ist die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Hierzu wurde laut dem Bürgermeister vom Gemeinderat eine Planungsgruppe eingerichtet. Ziel sei dabei auch, die Bereiche Kirchplatz, Hühnernest sowie den Platz ums Alte Rathaus mit einzubinden. „Der erste Abschnitt soll in diesem Jahr im Bereich der Einmündung der Pfarrstraße in die Hauptstraße bis zur Sonnenstraße umgesetzt werden“, sagte Hoppe. Inklusive Zuschussmitteln sind 600 000 Euro dafür vorgesehen.
Ebenfalls im Bereich des Alten Rathauses soll ein kombiniertes Wohn- und Ärztehaus entstehen. Schon seit einiger Zeit gebe es Bemühungen, für eine vorhandene Hausarztpraxis einen Neubau zu erstellen. „Die Investition wird im Übrigen durch Private getragen“, berichtete Magnus Hoppe. In dem kombinierten Wohn- und Ärztehaus könnten dann bis zu 15 Wohnungen entstehen, auch für barrierefreies Wohnen.
„Herbertingen kümmert sich“, unter diesem Titel soll die sogenannte Gemeinwesenarbeit in Herbertingen deutlich ausgebaut und entsprechende Veranstaltungen angeboten werden. Magnus Hoppe sieht hier Nachholbedarf. „Unser Ziel muss sein, unsere Gemeinde hin zu einer ‚sich sorgenden Gemeinde‘ zu entwickeln“, sagte er. Hoppe meinte, dass sich die Gesellschaft zu einer Individual-Gesellschaft entwickle. Alleinerziehende, Geringverdiener und Pflegebedürftige würden die negativen Auswirkungen schon heute spüren. „Daher muss unser Ziel lauten: Weg von der Individualgesellschaft, hin zur Quartiersgesellschaft, oder einfacher ausgedrückt: einer Dorfgemeinschaft“, erklärte Hoppe. Im Rahmen eines BürgerbeteiligungsProzesses ist dieses Jahr die Entwicklung eines Konzeptes geplant.
Spatenstiche soll es im neuen Jahr auch im Ortsteil Hundersingen geben. Zwölf neue Bauplätze sollen entstehen. Der Gemeinderat habe dazu ein Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet, berichtete Hoppe. Zudem erfolge im Ort eine Erdgaserschließung. Bei der Gelegenheit soll auch die Infrastruktur fürs schnelle Internet, also Glasfaser, mit verlegt werden.
Magnus Hoppe blickte auch auf das vergangene Jahr zurück. „Das größte Projekt war sicherlich die Erschließung des Baugebiets Krautländer“, sagte er. Hoppe betonte, dass man mit einem Bauplatzpreis von 88 Euro pro Quadratmeter einen besonders günstigen Preis anbiete. Als wertvoll sieht er das neue Gemeindeentwicklungskonzept an, das mit einer Bürgerbeteiligung entstand. Dieses Konzept diene künftig als „roter Faden“für Entscheidungen.
Hoppe sprach auch die Entscheidung von Bad Saulgau an, auf Kosten der Grundschule Marbach ihre eigene Grundschule in Renhardsweiler zu stärken – der Grundschule Marbach droht nun die Schließung. Hier hätte man sich in Herbertingen eine andere, gemeinsame Vorgehensweise bei der Entscheidungsfindung gewünscht, kritisierte Hoppe.
Musikalisch umrahmte der Spielmannszug den Neujahrsempfang, und die akrobatischen Vorführungen einer Geräteturn-Gruppe des TSV Bad Saulgau begeisterte die Besucher. Bewirtet wurden sie von der Trachten- und Brauchtumsgruppe Herbertingen.