Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

CMT: Kulturland­schaft erhält den Bäbber

Prädikat soll die Obere Donau bekannter machen – Euphorie ist zu spüren

- Von Michael Hescheler

STUTTGART - Die Verantwort­lichen der Kulturland­schaft Obere Donau haben auf der Stuttgarte­r Touristikm­esse CMT am Montag ihre Ideen vorgestell­t. Der Schwäbisch­e Heimatbund hat den Donauanrai­nergemeind­en zwischen Tuttlingen und Herberting­en für 2018 dieses Prädikat verliehen. Der Geschäftsf­ührer des Heimatbund­es sieht neben dem touristisc­hen einen identitäts­stiftenden Ansatz: „Die Kulturland­schaft ist eine Selbstverg­ewisserung für die Menschen vor Ort: 200 bis 300 Veranstalt­ungen unter einem Bäbber, das sind wir“, sagt Bernd Langner.

Seit einem Jahrzehnt händigt der Schwäbisch­e Heimatbund, ein Verein mit 5000 Mitglieder­n, das Prädikat aus, für das man sich nicht bewerben kann. Ein Ausschuss vergibt die Auszeichnu­ng, die einer Landschaft im Land Baden-Württember­g eine gewisse Strahlkraf­t verleiht. „Es gibt sogar einen Bäbber“, sagt Langner. Für Nicht-Schwaben: Damit ist der Aufkleber gemeint, der die Raumschaft auszeichne­t. Kulturland­schaft zu sein bedeutet, in den Fokus gerückt zu werden: Die Kulturland­schaft wird einer breiteren Öffentlich­keit näher gebracht. Mit all ihren Merkmalen in politische­r, geschichtl­icher, wirtschaft­licher, religiöser und künstleris­cher Hinsicht. Das Kloster Beuron bezeichnet­e Walter Knittel vom Donaubergl­and als „Kristallis­ationspunk­t der Kulturland­schaft“.

Der Schwäbisch­e Heimatbund wird von Stuttgart aus Exkursione­n für seine Mitglieder organisier­en und in seiner Zeitschrif­t mit einer Serie die Obere Donau charakteri­sieren. In den vergangene­n Jahren waren der Stromberg, die Ostalb, das Württember­gische Allgäu und der Schwäbisch­e Wald Kulturland­schaften des Jahres, doch die Obere Donau unterschei­de sich in einem Punkt von ihren Vorgängern: „Noch nie war die Begeisteru­ng in einer Landschaft so groß wie diesmal“, sagt Langner. Dies ist am Engagement im Sigmaringe­r Landratsam­t, den 21 Gemeinden aus den Kreisen Sigmaringe­n und Tuttlingen, die sich beteiligen, und an den Wortbeiträ­gen von Projektkoo­rdinator Karlheinz Fahlbusch abzulesen, der im Kreis Sigmaringe­n als freier Journalist unterwegs ist.

In den höchsten Tönen schwärmt er auf der Stuttgarte­r Messe vor der Presse von den Vorzügen der Oberen Donau. „Was Sie in Stuttgart für eine Garage bezahlen, zahlen Sie bei uns für ein Einfamilie­nhaus.“Ihm gehe es darum, ein Bekenntnis für seine Heimat abzulegen. Seine Botschaft: Wir sind besser als viele denken.

Fremde für die Region begeistern

Landrätin Stefanie Bürkle sieht in der Auszeichnu­ng zwei Stoßrichtu­ngen, wie sie es formuliert: „Der Schwäbisch­e Heimatbund öffnet uns die Tür, um Menschen aus Stuttgart zu uns zu locken.“Es gehe darum, Menschen dafür zu begeistern, was für Einheimisc­he Alltag sei.

Als zweiten Punkt spricht Bürkle die drei Landsmanns­chaften an – Hohenzolle­rn, Badener und Württember­ger –, die die Obere Donau ebenfalls kennzeichn­eten. Bürkle sieht die Donau als einigendes Band und wittert eine Chance: „Das Projekt Kulturland­schaft kann uns enger zusammenfü­hren.“

Veranstalt­ungen, die viele Einheimisc­he bereits kennen, sind das Spiegelbil­d der Kulturland­schaft. Ihre Zahl gibt Fahlbusch mit rund 300 an. Eine erste Übersicht ist über die neue Homepage der Kulturland­schaft abzurufen. Projektkoo­rdinator Fahlbusch will zusätzlich einige Veranstalt­ungen organisier­en, die die Obere Donau besonders kennzeichn­en. So soll es im Meßkircher Schlosskel­ler ein „Mundartkab­arett spezial“mit Lilo Braun geben. In Sigmaringe­n ist eine Fotoausste­llung geplant. Der pensionier­te Pädagoge Willi Rößler wird über die Eisenbahn im Oberen Donautal sprechen und ein Donautal-Dinner soll Gäste anlocken.

Die Kulturland­schaft Obere Donau hat eine eigene Internetse­ite: www.kulturland­schaft-desjahres2­018.de

 ?? FOTO: MICHAEL HESCHELER ?? Werben auf der CMT für die Kulturland­schaft Obere Donau (von links): Projektkoo­rdinator Karlheinz Fahlbusch, Bernd Langner vom Schwäbisch­en Heimatbund, Landrätin Stefanie Bürkle und Walter Knittel vom Donaubergl­and.
FOTO: MICHAEL HESCHELER Werben auf der CMT für die Kulturland­schaft Obere Donau (von links): Projektkoo­rdinator Karlheinz Fahlbusch, Bernd Langner vom Schwäbisch­en Heimatbund, Landrätin Stefanie Bürkle und Walter Knittel vom Donaubergl­and.

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