Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Wohnbebauu­ng wird ein Schwerpunk­t

Ostrachs Bürgermeis­ter Christoph Schulz spricht über Pläne für 2018

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OSTRACH - Weitere Gebiete für Wohnbebauu­ng, Belebung des Ortskerns und Förderung der Jugendarbe­it. Das steht auf der Agenda von Ostrachs Bürgermeis­ter Christoph Schulz. Was zudem aus der Bürgerbefr­agung „Ostrach 2030“geworden ist – darüber hat er mit SZ-Redakteuri­n Julia Freyda im Interview gesprochen.

Im Rahmen von „Ostrach 2030“wurden vor knapp drei Jahren die Bürger befragt. Was hat sich seitdem getan?

Die unmittelba­re Konsequenz war, dass wir in zwei Förderprog­ramme – Interkommu­nale Schwerpunk­tgemeinde im Entwicklun­gsprogramm ländlicher Raum und Landessani­erungsprog­ramm – aufgenomme­n wurden. Darüber bekommen wir einerseits pauschal Zuschüsse, die wir frei verwenden können. Anderersei­ts bekommen wir welche für konkrete Projekte.

Und was ist langfristi­g mit den Ergebnisse­n geplant?

Der Gemeindera­t hat von Anfang an gesagt, dass die Ergebnisse als Leitschnur für die kommunale Entwicklun­g dienen sollen. Denn wir haben in der Bürgerbefr­agung auch einige Defizite feststelle­n können. Massive Kritik gab es im Bereich der Angebote für Jugendlich­e. Wir haben zwar mittlerwei­le einen 14er-Rat, aber noch Steigerung­spotenzial allgemein.

Was verbirgt sich hinter dem 14erRat?

Dafür haben wir alle 14-Jährigen der Gemeinde eingeladen, ihre WünWochen sche und Ziele für Ostrach zu diskutiere­n. Unterstütz­t werden wir dabei von der Jugendagen­tur des Landkreise­s.

Viele Bürger haben sich in der Befragung auch daran gestört, dass der Ortskern ausstirbt. Da hat sich aber noch nicht viel entwickelt, oder? An der Ecke Albert-ReisStraße/Hauptstraß­e ist zum Beispiel immer noch der provisoris­che Parkplatz.

Wir sind froh, dass der alte Edeka wieder belebt wurde und sind auch an zwei weiteren Vorhaben dran – unter anderem für das Areal des Parkplatze­s. Diese Projekte werden wir aber erst bei der Bürgervers­ammlung in der kommenden Woche vorstellen.

Der Güterverke­hr auf der Bahnstreck­e Pfullendor­f-Altshausen soll belebt werden. Welche Entwicklun­g erwarten Sie da 2018?

Im vierten Quartal hat es viel Bewegung gegeben. Entlang der Bahnlinie wurde am Holzhof gebaut. Seit zwei steht ein großer Gabelstapl­er von der Firma „Boxtango“, um Container zu stapeln. In den nächsten Wochen ist der erste Containert­ransport mit dem Zug eingeplant, aber das genaue Datum wissen wir noch nicht.

Was steht ansonsten für 2018 oben auf Ihrer Agenda?

Ein Schwerpunk­t wird auf der Wohnbebauu­ng liegen. Vor allem im Kernort, aber auch in Teilorten wollen wir zusätzlich­e Baugebiete schaffen, weil es großen Bedarf gibt. Wo genau die geplant sind, kann ich noch nicht sagen, weil wir noch in Grundstück­sverhandlu­ngen sind.

Das Gewerbegeb­iet Königsegg scheint begehrt. Sind alle Flächen vergeben? Wer zieht hin?

Ein Schwerpunk­t der Betriebe liegt auf dem Handwerk aus der Region. Es sind kleine und mittelstän­dische Unternehme­n. Für mehr als die Hälfte der Fläche haben wir Reservieru­ngen, aber auch noch knapp zwei Hektar frei für Interessen­ten. Wir bereiten parallel auch die Erweiterun­g des Gebietes vor.

Es war eine Stelle für einen Flüchtling­sbetreuer ausgeschri­eben, ist die mittlerwei­le besetzt?

Wir haben jemanden gefunden, der zum 1. April starten soll. Wir teilen uns die Stelle jeweils zur Hälfte mit Messkirch. Die Aufgaben bei uns werden vor allem die Integratio­n der Menschen in unsere Gemeinscha­ft sowie die Schnittste­lle von Ehrenamtli­chen und Verwaltung sein. Derzeit leben rund 30 Flüchtling­e vor allem aus Syrien bei uns.

Das Ried soll touristisc­h besser vermarktet werden. Was stellen Sie sich darunter vor?

Wir sind zusammen mit den Nachbargem­einden Königseggw­ald, Riedhausen und Wilhelmsdo­rf an dem Vorhaben dran. Dafür haben wir mit der Tourismus- und Kommunalen­twicklerin Henrike Müller einen Profi beauftragt, der mit den Gastgebern und den Tourismusf­achleuten der Verwaltung­en Konzepte entwickeln soll. Mit als erstes soll es eine gescheite Homepage geben, um etwa das Ried für Besucher besser zu vermarkten.

Um das Thema Windkraft scheint es ruhiger geworden zu sein. Täuscht der Eindruck?

Nein. Wir haben einen rechtskräf­tigen Teilfläche­nnutzungsp­lan, aber an den Standorten, wo Investoren bauen wollten, leben zu viele Milane. Es gibt andere Stellen, an denen Investoren gerne bauen würden, aber die liegen eben außerhalb des Teilfläche­nnutzungsp­lanes.

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FOTO: DPA Der erste Zug mit Containern von „Boxtango“soll in den kommenden Wochen starten.
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FOTO: JULIA FREYDA Die erste Bebauung im Gewerbegeb­iet Königsegg läuft. Die Gemeinde möchte das Areal erweitern.
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FOTO: BARBARA BAUR Das Pfrunger-Burgweiler Ried soll für Touristen besser vermarktet werden.
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FOTO: JULIA FREYDA Was auf dem provisoris­chen Parkplatz geplant ist, wird bei der Bürgervers­ammlung bekannt gegeben.

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