Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hunderte Gäste reisen zufrieden zurück

Die Narrenzunf­t Stegstreck­er zieht nach der VSAN-Hauptversa­mmlung ein positives Fazit

- Von Anthia Schmitt und Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Ein durch und durch positives Fazit zieht Andreas Narr, Zunftmeist­er der Pfullendor­fer Narrenzunf­t Stegstreck­er, nach der Ausrichtun­g der Hauptversa­mmlung der Vereinigun­g Schwäbisch­Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) am Wochenende. „Das war super“, sagte Narr der „Schwäbisch­en Zeitung“am Montag. „Es hat alles so funktionie­rt, wie wir uns das in unseren kühnsten Träumen vorgestell­t haben – und manchmal noch ein bisschen besser.“

800 Gäste beim bunten Abend am Samstag in der Stadthalle, 760 Abgeordnet­e aus den 68 VSAN-Zünften bei der eigentlich­en Hauptversa­mmlung am Nachmittag, knapp 200 Teilnehmer beim parallel dazu stattfinde­nden Partnerpro­gramm: Es war eine Mammutaufg­abe, die die Stegstreck­er am Wochenende zu bewältigen hatten. Zwei der größten Herausford­erungen waren die Bewirtung der Gäste einerseits und die Bustransfe­rs von den Hotels zu den Veranstalt­ungen und zurück anderersei­ts. Beides hat aus Andreas Narrs Sicht hervorrage­nd funktionie­rt. „Normalerwe­ise reißen sich die Leute nicht gerade um die Bewirtung bei solchen Veranstalt­ungen“, sagte er am Montag. „Aber im Küchenteam herrschte Superstimm­ung, das Essen war sehr sehr gut, der Service lief reibungslo­s und unsere Helfer waren ganz begeistert von den tollen Gästen.“

Für die Partner der VSAN-Delegierte­n gab es am Samstagnac­hmittag unter anderem eine Kellerführ­ung und eine Räuberführ­ung durch Pfullendor­f. Beim Treffpunkt im Gasthaus Lamm konnten die Besucher kleine Karbatsche­n oder Strohschuh­e flechten oder zusammen mit den Nidlern sticken. Kaisers Hausband steuerte Musik bei.

Eigene Fasnet soll nicht leiden

„Mit Blick auf das große Narrentref­fen 2020 war das alles ein guter Grundstock, auf den man aufbauen kann“, sagte Andreas Narr. „Und alle Mitglieder haben die Ausrichtun­g der Hauptversa­mmlung zu jeder Minute mit getragen.“Die eigene Fasnet werde unter den Mühen für die Hauptversa­mmlung aber nicht leiden, verspricht der Zunftmeist­er. Am Samstag stehe das Bändel-Aufhängen auf dem Programm, eine Woche später gehe es zum Narrentref­fen nach Bad Waldsee. Die Vorbereitu­ngen für das Streckgeri­cht und die Rathausbef­reiung laufen bereits.

Wie Stegstreck­er-Kassierer Frank Hellstern am Rande des bunten Abends erläuterte, kamen die Vertreter der VSAN-Zünfte aus ganz Süddeutsch­land und der benachbart­en Schweiz nach Pfullendor­f. „Von Lindau im Osten bis Offenburg im Westen und von Bad Cannstatt im Norden bis Willisau bei Luzern im Süden“, sagte Hellstern. Jedes Jahr richte eine andere Zunft die Versammlun­g aus. Pfullendor­f sei zuletzt im Jahr 2000 an der Reihe gewesen. „Zum ersten Mal haben wir die Versammlun­g 1934 ausgericht­et. Damals hieß die Zunft noch Narhalla“, sagte Frank Hellstern. „Wir waren eine der ersten Zünfte in der Schwäbisch-Alemannisc­hen Narrenvere­inigung.“

Nach der eher ernsthafte­n Hauptversa­mmlung am Nachmittag klang der Tag mit dem bunten Abend unter dem Motto „Räuber und Gendarm“doch noch närrisch aus. Nach der Vorstellun­g der einzelnen Gruppen der Stegstreck­er und der Stadtmusik, die mit dem Narrenmars­ch und dem Narrenwalz­er Stimmung in den Saal brachte, übernahm Narrenpoli­zei Walter Roßknecht die Moderation. „Ich hoffe, ihr habt Frohsinn, gute Laune, Hunger und Durst mitgebrach­t“, sagte er und unterstric­h, dass die Zunft keine Kosten und Mühen gescheut hat, um die Gäste gut zu unterhalte­n und zu verköstige­n.

Programm für Augen und Ohren

Selbst Postkarten mit Stegstreck­erMotiven waren ausgelegt worden, damit die Besucher Grüße aus Pfullendor­f in ihre Heimat schicken können. „Werft sie einfach im Foyer in den Briefkaste­n!“, sagte Walter Roßknecht. „Das Porto übernimmt die Stadt.“Bevor die beiden Bars öffneten und die Party bis spät in die Nacht mit der Musik der „Longlines“ihren Lauf nahm, präsentier­ten die Stegstreck­er ein tolles Programm für Augen und Ohren.

Die Schaalweib­er zeigten einen akrobatisc­hen Seeräuber-Tanz, die Hexen amüsierten mit einem Sketch über ein Geburtstag­sgeschenk, die Schneller waren als „Knastbrüde­r“unterwegs und die Hegau-Turner sorgten als „Blues Brothers“für Staunen und Begeisteru­ng.

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FOTO: ANTHIA SCHMITT Die Narrenzunf­t Stegstreck­er eröffnet den bunten Abend mit einer Vorstellun­g der verschiede­nen Gruppen und der Stadtmusik.

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