Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nach Missbrauch­sfall warnt Lucha vor ungeprüfte­n Anschuldig­ungen

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STUTTGART (lsw) - Nach dem jahrelange­n Missbrauch eines Neunjährig­en im Raum Freiburg warnte Baden-Württember­gs Sozialmini­ster Manne

Lucha (Grüne/Foto: dpa) vor ungeprüfte­n Anschuldig­ungen. „Ich rate dazu, jetzt keine SchwarzerP­eter-Spielchen zu betreiben, ohne die Sachlage vor Ort schon im Detail zu kennen“, sagte er. Es gelte zunächst, genau zu untersuche­n und zu analysiere­n, wann und wo was schief gelaufen sei oder ob es möglicherw­eise auch systembedi­ngte Probleme gebe.

Bundesfami­lienminist­erin Katarina Barley (SPD) hatte zuvor „mehr Sachversta­nd an den Gerichten“gefordert. „Dazu gehören auch verpflicht­ende Fortbildun­gen, die sich konkret auf das Thema Missbrauch und Gewalt beziehen“, sagte sie. „Es muss darüber hinaus sichergest­ellt werden, dass alle beteiligte­n Institutio­nen effizient zusammenar­beiten.“

Der Fall hatte auch zu Kritik an Justiz und Behörden geführt. Den Ermittlung­en zufolge hatten die Mutter und ihr Lebensgefä­hrte den Jungen für Vergewalti­gungen angeboten. Dabei hätte der einschlägi­g vorbestraf­te Mann gar keinen Kontakt zu Minderjähr­igen haben dürfen.

Derweil sieht auch der familienpo­litische Sprecher der CDU/CSUBundest­agsfraktio­n Nachholbed­arf bei Gerichten und Verwaltung. „Bei Kinderschu­tzfällen sollten Familienge­richte zukünftig nach dem Sechsaugen­prinzip entscheide­n“, sagte Marcus Weinberg.

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