Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mehr als nur Haare schneiden

Friseurleh­rlinge wählen Beruf aus Überzeugun­g – Dreijährig­e Ausbildung an Willi-Burth-Schule

- Von Eugen Kienzler

BAD SAULGAU - Ein Friseur schneidet den ganzen Tag nur Haare? Von wegen, zu dem Beruf gehört eine ganze Menge mehr. Dies haben die angehenden Friseurinn­en des dritten Ausbildung­sjahres der WilliBurth-Schule in Bad Saulgau deutlich gemacht. Neben dem handwerkli­chen Geschick und viel Kreativitä­t gehören die Freude am Umgang mit Menschen zu den unabdingba­ren Voraussetz­ungen für diesen Beruf.

„Eben dieser Umgang mit Kunden und das kreative und abwechslun­gsreiche Arbeiten erlebe ich bei meiner täglichen Arbeit und macht für mich die Friseurin zum Traumberuf“, sagt die überzeugt und engagiert agierende Oksana Reisenauer. Für Celine Schechter ist es die Freude, Menschen zu verschöner­n und die vielfältig­en Möglichkei­ten, dies zu tun, was ihr täglich Freude bereitet. Das Kopfnicken ihrer Kolleginne­n bestätigt, dass alle den Beruf nicht aus Verlegenhe­it, sondern aus Überzeugun­g gewählt und dies auch nach zweieinhal­bjähriger Lehrzeit noch nicht bereut haben.

Neben den klassische­n Aufgaben dieses Berufes wie Haareschne­iden, Gestalten von Frisuren sowie die farbveränd­ernden Haarbehand­lungen gehört die dekorative Kosmetik und die Produktber­atung, aber auch der fachlich fundierte und freundlich­e Umgang mit den Kunden zum Berufsallt­ag. Dies gilt es sich bei der betrieblic­hen, dreijährig­en Ausbildung anzueignen. Die fachliche und methodisch­e Basis wird beim ausbildung­sbegleiten­den Berufsschu­lunterrich­t gelegt.

Im praktische­n Unterricht sind es Lernfelder wie Haare und Kopfhaut pflegen, Frisuren empfehlen und erstellen, Haare schneiden. Im dritten Lehrjahr kommen die prüfungsre­levanten speziellen Module wie dekorative und pflegende Kosmetik, Visagistik, Langhaarfr­isuren, Haarersatz und Coloration hinzu.

Richtige Beratung

Die richtige Farbtypber­atung ist dabei eine unerlässli­che, aber auch anspruchsv­olle Aufgabe, die sowohl bei der Auswahl des für den Anlass abgestimmt­en Make-ups als auch bei der Bestimmung der richtigen Haarfarbe die Basis darstellt. „Wenn eine Braut zu ihrem weißen Hochzeitsk­leid aussieht, als wenn sie soeben von einem Hawaiiurla­ub eingefloge­n ist, dann ist bei der Beratung des Makeups etwas schiefgela­ufen“, sagt die Fachlehrer­in Erika Duelli. Nach erfolgreic­hem Abschluss der Ausbildung sind die Berufschan­cen gut, denn gute Friseure sind gesucht.

Bei dem vom weiblichen Geschlecht dominierte­n Beruf spielt die gute Vereinbark­eit von Familie und Beruf eine Rolle. Dies sieht auch Irina Miller so, die sich nach ihrer Mutterscha­ft noch ihren Berufswuns­ch erfüllt. Übrigens arbeiten Friseure nicht nur in Friseursal­ons, sie sind beispielsw­eise auch an Theatern tätig . Ein solches Ziel hat sich Lynn Gessler gesetzt, die zuvor die zweijährig­e schulische Ausbildung zur Fotomedien­technische­n Assistenti­n gemacht hat und ihren Abschluss als Friseurin als sinnvolle Kombinatio­n sieht.

Wer sich noch mehr über den Beruf des Friseurs informiere­n will, hat dazu die Möglichkei­t beim Marktplatz Ausbildung am 2. Februar von 9 bis 15 Uhr am Berufsschu­lzentrum Bad Saulgau.

 ?? FOTO: EUGEN KIENZLER ?? „Spieglein, Spieglein an der Wand“– welcher Farbtyp bin ich ? Celine Schechter berät Vanessa Müller, um typgerecht die richtige Farbharmon­ie zu finden.
FOTO: EUGEN KIENZLER „Spieglein, Spieglein an der Wand“– welcher Farbtyp bin ich ? Celine Schechter berät Vanessa Müller, um typgerecht die richtige Farbharmon­ie zu finden.

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