Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Lieber einen Schritt nach dem anderen gehen

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Ein Leser schreibt zur Berichters­tattung „Bahnüberga­ng wird komplett gesperrt“.

Wie nachhaltig muss doch das Ego der CDU-Gemeindera­tsfraktion bis ins Mark getroffen sein ob des unerwartet­en Ergebnisse­s des letztjähri­gen Bügerentsc­heides zum Bahnüberga­ng Bismarckst­raße, der ja ganz und gar nicht ihren Vorstellun­gen entspricht. Anders kann ich mir die eingenomme­ne Position der CDU-Gemeinderä­te nicht erklären.

Die Mehrheit der abstimmend­en Bürger wollte keine große Lösung – nicht zuletzt wegen der Höhe der zu erwartende­n Gesamtkost­en in Millionenh­öhe –, sondern wäre mit einer wesentlich kostengüns­tigeren Lösung für Fußgänger und Radfahrer vollauf zufrieden.

Daran müssten doch alle an der Finanzieru­ng beteiligte­n Stellen und Behörden (Gemeinde, Bund und Bahn) interessie­rt sein – es geht hier schließlic­h um Steuergeld­er. Ein Denkansatz in diese Richtung wäre die Unterqueru­ng der Bundestraß­e beim Häckler-Weiher als kostengüns­tige Problemlös­ung. Damit entfällt die Gefahrenst­elle, was ja alle Seiten letztlich wollen.

Aber nein, die CDU-Granden sind wohl der Meinung, wenn die große Unterführu­ng abgelehnt wird, dann sollen die Bürger jetzt mit der vorschnell­en Komplettsp­errung eben disziplini­ert werden, nach dem Motto „Die wollten das doch so“.

Ich möchte allen Gemeinderä­ten groß und nachhaltig ins Pflichtenh­eft schreiben, jetzt ihre parteipoli­tischen Ränke- und Machtspiel­e zu unterlasse­n und endlich im Sinne und zum Wohle der Bürger zu handeln und nach einer Lösung zu suchen. Denn dafür wurden sie eigentlich gewählt.

Dabei aber bitte einen Schritt nach dem anderen gehen. Erst eine Unterqueru­ngslösung realisiere­n und dann die von allen Seiten bejahte Komplettsp­errung des Bahnüberga­nges in die Wege leiten.

Rudolf Müller, Altshausen

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