Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Schnee und Eis behindern Autofahrer
Kreisweit rückt Polizei zu 34 Unfällen aus – In Bingen stürzt Baum in eine Stromleitung
RUND UM SIGMA●RINGEN
- Schnee und Eis haben gestern vor allem morgens und am Vormittag etliche Autound Lastwagenfahrer auf den Straßen rund um Sigmaringen auf Trab gehalten. Zum Berufsverkehr waren die Strecken bereits vielerorts wieder verschneit und teils spiegelglatt, obwohl sie früh schon einmal geräumt worden waren. „Der Schneefall hat um 6.35 Uhr eingesetzt“, sagt Anja Heinz, Pressesprecherin der Stadt Sigmaringen. Bereits zehn Minuten später sei der gesamte Bauhof beim Winterdienst im Einsatz gewesen, „unter anderem auch mit den vier Großfahrzeugen und vier Traktoren“.
Trotzdem kamen zahlreiche Autos und Lastwagen rund um Sigmaringen ins Rutschen und teilweise auch gar nicht mehr voran. Wer zum Beispiel von Sigmaringen in Richtung Scheer unterwegs war, wurde wegen einer Baustelle über Zielfingen umgeleitet. Dort waren allerdings ein Auto im Graben gelandet sowie ein Tieflader in ein Polizeiauto gerutscht, sodass diese Strecke zeitweise voll gesperrt werden musste. Auch die Landesstraße zwischen Krauchenwies und Ostrach war zeitweise gesperrt, weil dort gegen 7.50 Uhr ein Lkw- und ein Autofahrer gegen eine umgestürzte Fichte geprallt waren. Der Fahrer des Lastwagens sowie die zwei Insassen des Autos wurden leicht verletzt. Sie konnten jedoch alle nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen, teilte die Polizei mit.
Insgesamt musste die Polizei im Landkreis Sigmaringen zu 34 Unfällen ausrücken.
Umgestürzter Baum löst einen Stromausfall aus
Neben dem starken Schneefall sorgten auch teils heftige Sturmböen in der Region für Probleme. Aufgrund des starken Winds stürzte gestern Morgen gegen 7.30 Uhr zwischen dem Binger Ortsteil Hochberg und Egelfingen ein Baum in eine 20 000Volt-Freileitung der Netze BW und knickte dabei auch einen Masten. Die Folge war ein Kurzschluss im Mittelspannungsnetz, der wiederum zu einem Stromausfall vor allem in Inneringen und Veringendorf führte. Das teilte Ulrich Stark, Pressesprecher von EnBW, mit.
Nach schneller Lokalisierung der Schadensstelle sei es der Bereitschaft gelungen, die Versorgung innerhalb einer Viertelstunde weitestgehend wiederherzustellen. Lediglich für die Ortsnetzstationen im Bereich der Schadensstelle seien aufwendigere Schaltmaßnahmen und Überbrückungen erforderlich gewesen. „
Um 8.33 Uhr war Egelfingen wieder am Netz, um 9.44 Uhr bestand Vollversorgung“, sagte Stark. Der beschädigte Mast soll noch diese Woche ausgetauscht werden.
Auch in Meßkirch ist es zu einem Unfall gekommen: An der Einmündung B311/B313, Höhe Industriegebiet Meßkirch West, ist gegen 8 Uhr ein Lastwagen von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und anschließend umgekippt. Laut Polizeibericht fuhr der 28-jährige Fahrer zu schnell mit dem mit Holzpellets beladenen Lastwagen Richtung Tuttlingen. Der Laster kippte auf die rechte Seite und blockierte dadurch beide Fahrspuren. Zum Unfallzeitpunkt fuhr ein vollbeladener Sattelzug aus der Gegenrichtung. Der Fahrer bremste ab und und rutschte dabei mit den Vorderrädern in den seitlichen Grünstreifen. Der Lkw-Fahrer hinter ihm musste ebenfalls stark abbremsen und lenkte seinen Laster mit Anhänger in den aufgeweichten Seitenstreifen. Dadurch verhinderte er einen Zusammenstoß mit dem auf der Fahrbahn liegenden Silo-Lkw. Zur Bergung der Fahrzeuge wurde ein Spezialfahrzeug und ein Kranwagen eingesetzt. Die B311 wurde bis etwa 16 Uhr in beide Richtungen gesperrt und es wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet. Bei dem Unfall wurde der Fahrer des Silo-Lkw leicht verletzt und es entstand ein Sachschaden von mindestens 65 000 Euro. Kurz nach dem Unfall rutschte ein weiterer in Richtung Meßkirch fahrender Sattelzug aufgrund der Witterungsverhältnisse und zu schneller Geschwindigkeit von der Fahrbahn. Dabei entstand jedoch nur geringer Flurschaden
Ein Video zur teils chaotischen Verkehrssituation gestern Morgen gibt es im Internet: www.schwaebische.de/ schneechaos-rund-um-sigmaringen