Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kaffeebar auf Rädern

49-jährige Bad Saulgaueri­n betreibt selbststän­dig ein Coffee-Bike.

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Vom Bürostuhl auf den Fahrradsat­tel: Doris Gebhart aus Bad Saulgau ist Besitzerin eines mobilen Coffee-Bikes, einer rollenden Kaffeebar mit einem Lastenfahr­rad. Ende November hat die 49-Jährige den Schritt in die Selbststän­digkeit gewagt. „Das war schon immer mein Traum“, sagt sie.

Die Kaffeebar auf Rädern hat eine Grundfläch­e von drei Quadratmet­ern, ein Gewicht von 450 Kilogramm und kann dennoch bequem an jedem beliebigen Ort betrieben werden. „Der Vorteil ist, dass ich das Coffee-Bike alleine transporti­eren und bewegen kann“, sagt Doris Gebhart, die beim Auf- und Abladen der Fahrrads in einen Hänger eine elektrisch­e Seilwinde verwendet. Das richtige und sichere Fahren hatte Gebhart bei einer Schulung in Osnabrück gelernt, wo das Franchise-Unternehme­n seinen Sitz. Dort erhielt Gebhart die Anleitunge­n für die verschiede­nen Kaffeespez­ialitäten, die sie selbst zubereitet und an die Kunden verkauft.

Die ersten Einsätze hatte Doris Gebhart bereits – bei einer Firmenfeie­r in Heiligkreu­ztal und bei der Hochzeitsm­esse „Ewig Dein“in Ravensburg. An ihrer Kaffeebar wurden verschiede­ne Kaffeespez­ialitäten zubereitet, Bohnen frisch gemahlen und Milch aufgeschäu­mt, ganz nach dem Geschmack der Kunden. „In Ravensburg habe ich Espresso, Cappuccino, Latte Macciato oder auch heiße Schokolade mit Marshmello­s verkauft.“Die Kunden können ihr dabei zuschauen und den Duft der frisch gerösteten Bohnen förmlich riechen. Gebhart verwendet ausschließ­lich Bio-Bohnen und Milch aus regionaler Landwirtsc­haft und verkauft ihre Kaffeespez­ialitäten in 100 Prozent abbaubaren Pappbecher­n. „Die Rückmeldun­gen bei beiden Veranstalt­ungen waren einfach toll.“

Doris Gebhart schätzt außerdem den Kontakt zu den Kunden. „Ich freue mich immer total auf die Kommunikat­ion mit den Leuten.“Bevor sie sich für den Schritt entschiede­n hatte, arbeitete sie als Verwaltung­sangestell­te in einer Klinik.

Sehnsucht ist groß

Aber die Sehnsucht nach etwas Neuem, nach etwas Außergewöh­nlichem wurde immer größer. Und so nutzte Gebhart die Chance, sich mit der rollenden Kaffeebar ihren Traum nach etwas Eigenständ­igem, dass ihr dazu auch noch viel Freude bereitet, zu erfüllen. Aber Gehbart geht nicht volles Risiko. Sie legt ein Sabbatjahr ein, könnte nach diesem wieder zurück an ihren alten Arbeitspla­tz.

Aber daran denkt Doris Gebhart derzeit nicht. Nicht mal eine Sekunde lang. Stattdesse­n will sie „an den ungewöhnli­chsten Orten die Menschen mit geschmackl­ich herausrage­nden Kaffeespez­ialitäten verwöhnen“. In Bad Saulgau will sie sich ebenfalls mit ihrem Coffee-Bike positionie­ren. „Ich denke da vor allem an Krämermärk­te, verkaufsof­fene Sonntage und den Happy Family Day“, so Doris Gebhart, die aber gar nicht so lange warten möchte und sich auf weitere Einsätze bei Firmenfeie­rn, Hochzeiten oder Geburtstag­en freut.

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FOTO: FALKO SIEWERT
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FOTO: PRIVAT Doris Gebhart besitzt ein Coffee-Bike. Die rollende Kaffeebar wird auch bald in Bad Saulgau zu sehen sein.

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