Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hauk will Jägern Gebühren erlassen

Bund sichert Ländern Hilfe bei Prävention vor der Schweinepe­st zu

- Von Katja Korf

STUTTGART/BERLIN - Um den Ausbruch der Afrikanisc­hen Schweinepe­st zu verhindern, haben sich die Agrarminis­ter der Länder mit dem Bund auf weitere Maßnahmen geeinigt. Unter anderem soll mehr Geld fließen, um einen Impfstoff gegen die Tierseuche zu entwickeln. Das sagte Baden-Württember­gs Ressortche­f Peter Hauk (CDU) nach einer Sitzung am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Noch existiert kein Serum, um Haus- und Wildsauen gegen die Seuche zu immunisier­en. „Der Bund hat uns nun zugesicher­t, deutlich mehr in die Forschung zu investiere­n. Gäbe es einen Impfstoff, könnten wir die Bestände vor der Krankheit schützen“, so Hauk. Bislang ist dies nicht möglich. Die Seuche grassiert seit 2014 in Osteuropa. Sie kann auch durch Schweinefl­eischprodu­kte wie Wurst auf Tiere übertragen werden, allerdings nicht auf den Menschen. Für die Schweine ist sie tödlich.

Hauk will Anfang Februar weitere Vorsichtsm­aßnahmen für Baden-Württember­g vorstellen. Er erwägt unter anderem, die Jagdruhe im März und April für Wildschwei­ne auszusetze­n, ebenso wie das Fütterungs­verbot. Seine Regierungs­partner von den Grünen lehnen dies jedoch ab. „Wir müssen das mit Experten bespreche und sehen, was Sinn macht“, so Hauk. Er plädiert dafür, den Jäger Gebühren zu erlassen. Diese erheben die Landkreise zum Beispiel dafür, wenn sie erlegte Wildsauen auf bestimmte Keime untersuche­n. „Wenn ein Jäger einen zehn Kilo schweren Frischling schießt und zehn Euro Gebühren abdrücken muss, bliebt vom Verkauf des Fleisches nicht mehr viel übrig“, sagte Hauk. Es sei aber dringend notwendig, die hohen Wildschwei­nbestände zu reduzieren. Sie gelten auch nach Ansicht von Naturschüt­zern als Risikofakt­or für den Ausbruch der Schweinepe­st.

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FOTO: DPA Peter Hauk (CDU).

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