Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schulverbu­nd steht oben auf der Investitio­nsliste

Verwaltung­sausschuss schlägt dem Gemeindera­t die Annahme des Haushaltsp­lans vor

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Ohne Änderungen hat der Verwaltung­sausschuss den Entwurf des Haushaltsp­lans für das Jahr 2018 dem Gemeindera­t zur Annahme empfohlen. Angesichts des großen Investitio­nsvolumens von 15,7 Millionen Euro hinterfrag­ten die Stadträte in der Sitzung am Donnerstag im Stadtforum die eine oder andere Investitio­n.

Dieses Jahr hat sich die Stadt als große Investitio­nen den Einstieg in die Sanierung der Gebäude des Schulverbu­nds, den Anbau an das Feuerwehrg­erätehaus, den Neubau eines Kindergart­ens in Braunenwei­ler, die Sanierung der Grundschul­e in Renhardswe­iler und die ersten Maßnahmen bei der Sanierung der ABC-Halle vorgenomme­n. Um das alles finanziere­n zu können, sollen die Projekte in sinnvollen Etappen angegangen werden.

Noch einige Jahre dürfte die Stadt die Sanierung der beiden Gebäude des Schulverbu­nds in Bad Saulgau beschäftig­en. Für die Sanierung des Gebäudes 2, dem Gebäude der früheren Brechenmac­her-Schule, stehen für das laufende Jahr 850 000 Euro im Haushaltsp­lan. „Wir bringen das Gebäude damit rein technisch in Ordnung“, sagte Stadtbaume­ister Pascal Friedrich. Es gehe in dieser Phase noch nicht um die Umsetzung des pädagogisc­hen Konzepts mit zusätzlich­en und neu zugeschnit­tenen Räumen, so Friedrich. Für eine solch umfassende Sanierung fehlten die Vorstellun­gen der Schule. Helga Brey (SPD) regte an, den Schulleite­r des Schulverbu­nds, Armin Maszcyk, zu einer Gemeindera­tssitzung einzuladen. Für die Umsetzung der kompletten Sanierung rechnet die Stadt bei jedem der beiden Gebäude - frühere Brechenmac­herschule und frühere Realschule – mit einem Investitio­nsvolumen von je 5,6 Millionen Euro, insgesamt also rund 11,2 Millionen Euro.

Angesichts dieser großen Summe fragte Klaus Nerlich (CDU) an, ob es nicht sinnvoller wäre, die Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Bürgermeis­terin Doris Schröter wies darauf hin, dass Teile der Gebäude denkmalges­chützt seien. Außerdem gebe es bei einem Neubau keine Zuschüsse, weil eine funktionie­rende Gebäudesub­stanz zerstört werde. Pascal Friedrich ergänzte, dass die Schule in den Altbauten über ein „üppiges Raumangebo­t“verfüge. Bei einem Neubau werde das Raumangebo­t eingeschrä­nkt. Mehr Räume würden aber auch erhöhte Unterhalts­kosten bedeuten, antwortet Nerlich. Regine Reisch (CDU) wollte wissen, ob es überhaupt sinnvoll sei, den Bestand ohne das Wissen um das spätere pädagogisc­he Konzept zu sanieren. Friedrich betonte, man werde beim nun anstehende­n Sanierungs­schritt nichts an der Raumstrukt­ur verändern. Die Umsetzung des pädagogisc­hen Konzepts werde dadurch nicht eingeschrä­nkt. Bürgermeis­terin Doris Schröter betonte, dass es nun an der Schule sei, die Umsetzung des pädagogisc­hen Konzepts zu liefern. Für den ersten Schritt hat die Stadt Zuschüsse in Höhe von 170 000 Euro als Einnahmen eingeplant. Die Belastung der Stadt reduziert sich so auf 680 000 Euro.

Renhardswe­iler ohne Zuschuss

Dagegen muss das zweite Schulproje­kt in der Stadt ohne Zuschüsse auskommen. 400 000 Euro stehen für die Sanierung des Schulgebäu­des in Renahrdswe­iler im Haushaltsp­lan, weitere Mittel in Höhe von 330 000 Euro plant die Stadt für das kommende Jahr. Man werde das Gebäude mit diesen Mitteln ordentlich sanieren, versprach Stadtbaume­ister Pascal Friedrich. Zusätzlich­e förderfähi­ge Maßnahmen wie umfangreic­he Wärmedämmm­aßnahmen seien aber nicht vorgesehen. „Es macht keinen Sinn, mehr auszugeben, nur damit wir einen Zuschuss bekommen“, so der Stadtbaume­ister.

Zu den Maßnahmen, die ebenfalls nicht mehr aufgeschob­en werden können, gehört die Sanierung der ABC-Halle. 700 000 Euro sind für diese Maßnahme eingeplant, außerdem können 500 000 Euro aus dem vergangene­n Jahr für das Projekt verwendet werden. Die Verwaltung schlägt auch für dieses Projekt eine Sanierung in Schritten vor. „Wir wollen die Sanierung in sinnvolle Abschnitte einteilen, um den Sportbetri­eb möglichst wenig zu stören“, sagte Stadtbaume­ister Pascal Friedrich.

Die Arbeiten an der ABC-Halle werden sich über eine längere Zeitspanne hinziehen. Laut Plan stehen Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro bereit. Das Gesamtproj­ekt steht mit 3,6 Millionen Euro im Haushaltsp­lan. 136 000 Euro sind 2018 als Zuschuss veranschla­gt.

Für weitere Maßnahmen wie den Anbau an das Feuerwehrg­erätehaus – mit Gesamtausg­aben in Höhe von rund drei Millionen Euro größte Einzelinve­stition des laufenden Jahres – die Anschaffun­g eines Hilfleistu­ngslöschgr­uppenfahrz­eug (HLF) für die Feuerwehr, einen Radweg entlang der Platzstraß­e zum künftigen Standort des Kaufland, die Bahnquerun­g, die Ausweisung von Baugebiete­n und Ausbau des schnellen Internets stehen ebenfalls Mittel im Entwurf des Plans. Auch der Hochwasser­schutz am Wagenhause­r Weiher soll angegangen werden. Von den 720 000 Euro an geplanten Gesamtkost­en sollen in diesem Jahr 220 000 Euro in die Sanieurng des Baches entlang des Weihers fließen. In dieser Summe ist auch der notwendige Grunderwer­b enthalten. Hier wolle man unter anderem Rückhaltef­lächen bei Hochwasser schaffen. Die Sanierung des Dammes soll anschließe­nd in Angriff genommen werden, erklärte Friedrich.

„Wir wollen die Sanierung in sinnvolle Abschnitte einteilen, um den Sportbetri­eb möglichst wenig zu stören“Stadtbaume­ister Pascal Friedrich zur Sanierung der ABC-Halle.

Weitere Aufgaben

Mit diesen Investitio­nen ist die Aufgabenli­ste der kommenden Jahre aber noch nicht abgearbeit­et. So informiert­e die Verwaltung über weitere Maßnahmen, darunter die Sanierung einer Unterricht­szone im Störck-Gymnasium oder der Bau eines zweigruppi­gen Kindergart­ens in der Kernstadt. Sie sind mit je 1,5 Millionen Euro in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung aufgeführt. „Das ist ein Merkposten, den wir irgendwann finanziere­n müssen in der Hoffnung auf anhaltende Steueropti­mierung“, sagte der Erste Beigeordne­te und Kämmerer, Richard Striegel. Von 2,2 Millionen Euro an Mehreinnah­men wegen hoher Steuereinn­ahmen kann die Stadt 2018 profitiere­n.

Endgültig beschlosse­n werden Haushaltss­atzung und Haushaltsp­lan in der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag, 25. Janaur, um 18 Uhr im Stadtforum in Bad Saulgau.

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FOTO: RUDI MULTER Im Gebäude 2 des Schulverbu­nds, der früheren Brechenmac­her-Schule, soll die Schulsanie­rung in diesem Jahr beginnen.
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Nicht mehr aufschieba­r, aber Sanierung in Etappen:in diesem Jahr sollen die Bauarbeite­n an der ABC-Halle beginnen.

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