Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Das Flüstern des Wassers“ist der große Oscarfavor­it

Aus für Fatih Akins NSU-Drama – Im Gegenzug sind deutsche Kurzfilme nominiert

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LOS ANGELES (AFP) - Der Fantasyfil­m „Das Flüstern des Wassers“ist der große Favorit bei den diesjährig­en Oscars. Wie die US-Filmakadem­ie am Dienstag im kalifornis­chen Beverly Hills bekannt gab, wurde das Werk von Regisseur Guillermo del Toro für 13 Preise nominiert, darunter in der Königskate­gorie des besten Films. Die Hoffnungen des deutschen Regisseurs Fatih Akin platzten indessen: Sein Drama „Aus dem Nichts“kommt nicht ins Oscarfinal­e.

„Das Flüstern des Wassers“erzählt die Liebesgesc­hichte zwischen einer stummen Reinigungs­kraft und einem amphibisch­en männlichen Wesen in einem streng geheimen USMilitärl­abor während des Kalten Krieges. Del Toro wurde auch für den Regiepreis nominiert, ebenso zieht seine Hauptdarst­ellerin Sally Hawkins in die Endaussche­idung um die begehrtest­en Filmpreise der Welt. Die Oscars werden am 4. März verliehen.

Meryl Streep zum 21. Mal dabei

Weitere Oscarfavor­iten sind der Kriegsfilm „Dunkirk“mit acht Nominierun­gen und die schwarze Komödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“mit sieben Nominierun­gen. Beide Filme wurden ebenfalls in die Endauswahl für den besten Film des Jahres geschickt.

Um den Preis für die beste Hauptdarst­ellerin konkurrier­t Hawkins mit Frances McDormand („Three Billboards“), Margot Robbie („I, Tonya“), Saoirse Ronan („Lady Bird“) und Meryl Streep („Pentagon Papers“). Für die Hollywoodl­egende Streep ist es bereits die 21. Oscar-Nominierun­g, dreimal hat sie den Preis gewonnen. Sie ist die am häufigsten mit Preisen geehrte Schauspiel­erin der Welt.

In den Schlussspu­rt um den Preis für den besten männlichen Hauptdarst­eller ziehen Timothee Chalamet („Call Me by Your Name“), Daniel Day-Lewis („Der seidene Faden“), Gary Oldman („Die dunkelste Stunde“), Daniel Kaluuya („Get Out“) und Denzel Washington („Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“). Del Toro tritt beim Regiepreis gegen Paul Thomas Anderson („Der seidene Faden“), Greta Gerwig („Lady Bird“), Christophe­r Nolan („Dunkirk“) und Jordan Peele („Get Out“) an.

In der Kategorie des besten fremdsprac­higen Films wurden fünf Werke aus Chile, dem Libanon, Russland, Schweden und Ungarn nominiert. Immerhin findet der Endspurt um die Oscars aber nicht komplett ohne deutsche Beteiligun­g statt. Zu den deutschen Hoffnungen zählen vor allem junge Filmemache­r: Die Regisseure Jakob Schuh und Jan Lachauer wurden mit ihrem Zeichentri­ckfilm „Revolting Rhymes“in der Sparte „Animierter Kurzfilm“nominiert, die Regisseuri­n Katja Benrath ist mit ihrem Kurzspielf­ilm „Watu Wote/All Of Us“für den besten LiveAction-Kurzfilm dabei. Er handelt von einem Anschlag der radikal-islamische­n Shebab-Miliz auf einen Reisebus in Kenia. Für Hollywoods StarKompon­isten Hans Zimmer hingegen ist es bereits die elfte Nominierun­g: Er könnte für seine Musik für „Dunkirk“ausgezeich­net werden.

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