Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Alltagsbetreuer übernehmen wichtige Funktion
Ausbildung zum staatlich anerkannten Alltagsbetreuer – Hilfe beim Kochen oder handwerklichen Tätigkeiten
BAD SAULGAU - Der Wunsch älterer oder behinderter Menschen, ihren Lebensabend in ihrer vertrauten Wohnung und ihrem gewohnten Umfeld zu verbringen, die Versorgungssituation in den Einrichtungen der Altenpflege und nicht zuletzt die zunehmende Beschäftigung von hauswirtschaftlichen Hilfen aus den Beitrittsländern der Europäischen Union belegen einen großen Bedarf an Unterstützung bei der Erledigung alltäglicher Bedürfnisse schon weit im Vorfeld einer Pflegebedürftigkeit. Dies leistet der staatlich geprüfte Alltagsbetreuer.
Rebecca Winter hat es schon geschafft, Fabian Bentele und Edmund Gabele haben es noch vor sich, die Prüfung zu diesem noch neuen und häufig unbekannten sozialen Beruf. Rebecca Winter nutzt den erfolgreichen Ausbildungsabschluss als Sprungbrett für eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegefachkraft. Fabian Bentele und Edmund Gabele sind Teilnehmer der zweijährigen Berufsfachschule für staatlich anerkannte Alltagsbetreuer in der Berufsfachschule für Sozialpflege in der Helene-Weber-Schule.
Berufsleben als Maurer
Die Bad Saulgauer Schule ist eine der Schulen, die als zugelassener Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung zertifiziert ist und die diesen zweijährigen Ausbildungsberuf anbietet. Edmund Gabele aus Sauldorf, der schon ein 30-jähriges Berufsleben als Maurer hinter sich hat und diesen wegen eines Bandscheibenschadens aufgeben musste, freut sich darüber, mit dieser Ausbildung im Rahmen einer Umschulungsmaßnahme beim Wohnzentrum Grüne Burg in Pfullendorf eine berufliche Alternative gefunden zu haben. „Die Arbeit und der Umgang mit den dortigen Bewohnern macht mir viel Freude und ich bin dankbar, dass ich nach vielen vergeblichen Versuchen diese Chance bekommen habe“, so Edmund Gabele. Fabian Bentele hat im Altenzentrum Selige Irmgard in Baindt sein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und dabei den Beruf kennengelernt. Mit dieser Ausbildung schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe – er erlernt einen Beruf, der seinen Neigungen entspricht, und schafft damit auch noch den bisher verpassten Hauptschulabschluss.
Alltagsbetreuer unterstützen und begleiten Menschen mit Hilfebedarf bei der Gestaltung ihres Alltags und ihres Lebensumfeldes. Sie betreuen Menschen aller Altersgruppen in Einrichtungen der Altenhilfe, in Wohngruppen und im häuslichen Bereich. Sie übernehmen die Anleitung, Begleitung und die Motivierung der Bewohner zum Beispiel zum Kochen, Backen oder Spazierengehen und zu handwerklichen Tätigkeiten, Spielen und Bewegungsübungen. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Davon finden pro Woche zwei Tage in der Schule und drei Tage in einer Einrichtung wie beispielsweise im Elisabethenheim in Ostrach statt. Der Abschluss führt zur Berufsbezeichnung staatlich anerkannter Alltagsbetreuer.