Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
1800 Arbeitsstunden stecken im Kinderspielplatz
Ortsvorsteher Moll lobt bei Neujahrsempfang Bürgerengagement – Bubeck verteidigt Windkraft-Entscheidung
RULFINGEN (ck) – Kanalsanierung in der Eichenstraße, Brandschutzertüchtigung des Wendelinsaals oder das umstrittene Thema Windkraft: Beim Neujahrsempfang am Montag im Haus der Vereine hat Ortsvorsteher Manfred Moll über die anstehenden Vorhaben in Rulfingen berichtet und auf die bereits umgesetzten Projekte zurückgeblickt. Bürgermeister Stefan Bubeck verteidigte die Verpachtungs-Entscheidung beim Thema Windkraft offensiv.
„Die große Maßnahme war die Teilerschließung des Gewerbegebietes Lohbachstraße mit Kosten von mehr als 600 000 Euro“, sagte Manfred Moll in seinem Jahresrückblick. Die dortigen Unternehmen hätten jetzt einen direkten Weg zur Kernortentlastungsstraße. Dies habe auch dazu geführt, dass jetzt im Frühjahr ein Unternehmen mit zehn Beschäftigten seinen Sitz nach Rulfingen verlegen wolle. Eine weitere große Maßnahme war die Fertigstellung des neuen Kinderspielplatzes beim Baugebiet Hinterdorf. Diese Maßnahme habe nur Dank ehrenamtlichen Engagements von Bürgern unter der Stabführung von Ortschaftsrat Peter Schlachter ausgeführt werden können, und dank der Spenden von Bürgern und Unternehtanz men. 1800 Arbeitsstunden seien von den Helfern geleistet worden, hob Moll hervor.
Die Sanierung und Kanalvergrößerung in der Eichenstraße wurde im vergangenen Jahr laut Moll ausgeschrieben. Die Firma Beller aus Herbertingen werde gleich nach dem Winter mit den Arbeiten beginnen, das Vorhaben koste mehr als 800 000 Euro. Es werde die größte Tiefbaumaßnahme nach dem Bau der Entlastungsstraße sein.
Wendelinsaal wird ertüchtigt
Der Brandschutz im Wendelinsaal soll ertüchtigt werden. „Dies ist zwar ein kirchliches Gebäude, doch trifft das alle Rulfinger Vereine“, sagte Manfred Moll. Mit finanzieller Beteiligung der Stadt und des Fördervereins Sporthallenbau „und vielen helfenden Händen“, wie Moll sagte, soll die Ertüchtigung dieses Jahr angegangen werden. Weitergeführt werden sollen auch die Planungen für die Sanierung des Rulfinger Kindergartengebäudes.
Moll sprach auch das Thema Windkraft und die Entscheidung des Mengener Gemeinderats, gemeindeeigene Flächen zu verpachten, an. Moll warb dafür, „dass auch dieser nicht einfache Beschluss die Akzep- bei unserer Bevölkerung findet“. Nach Moll sprach Bürgermeister Stefan Bubeck, auch er griff das Thema auf. Er verteidigte die Verpachtungs-Entscheidung offensiv: „Die, die gegen die Verpachtung gestimmt haben, haben gegen die Bürger von Rulfingen gestimmt.“Dank der Verpachtung habe man nämlich Einfluss auf die Anzahl der geplanten Windkraftanlagen – anstatt elf nun sechs Anlagen – und auch auf eine größere Entfernung zur Wohnbebauung nehmen können. Das seien auch die beiden Hauptforderungen der Bürgerinitiative gewesen. „Und das ist uns gelungen auf dem Verhandlungsweg. Ich denke, das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagte Bubeck.
Auch er hob das starke ehrenamtliche Engagement von Bürgern beim Bau des Kinderspielplatzes in Rulfingen hervor. Er stellte zudem fest, dass einiges an Geld nach Rulfingen fließe: Die Stadt investiere in Rulfingen in diesem und dem vergangenen Jahr zusammen zwei Millionen Euro. Das liege nicht zuletzt an dem Engagement von Ortsvorsteher Moll. „Ich habe schon überlegt, ob wir Ihnen bei uns im Rathaus ein Büro einrichten, so oft sind sie in Mengen“, sagte er scherzhaft unter dem Gelächter des Publikums zu Moll.
Als Vertreterin der Vereine sprach Marion Campregher, Vorsitzende des Narrenvereins. „Wenn Not am Mann ist, bist du da“, lobte sie den Ortsvorsteher. Musikalisch umrahmte der Kinder- und Jugendchor des Männergesangvereins Rulfingen unter der Leitung von Martina Stark den Neujahrsempfang, die Sänger bekamen viel Applaus.