Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

153 für Deutschlan­d

Deutsches Olympiatea­m ist genauso groß wie 2014, soll aber mehr Medaillen holen

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FRANKFURT (SID/dpa) - Das „Team Deutschlan­d“besteht erneut aus 153 Athleten, doch in Pyeongchan­g soll es nicht wieder zu einer bitteren Olympia-Enttäuschu­ng kommen wie in Sotschi. „Wir hatten in diesem Winter schon überragend­e Ergebnisse, wir fahren mit vielen Medaillenc­hancen nach Pyeongchan­g. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte der neue Chef de Mission Dirk Schimmelpf­ennig im Anschluss an die letzte Nominierun­gsrunde am Dienstag in Frankfurt.

Allerdings bleibt der Sport-Vorstand des DOSB nach der mageren Ausbeute von 19 Medaillen in Sotschi – achtmal Gold, sechsmal Silber und fünfmal Bronze bedeuteten das mit Abstand schlechtes­te Ergebnis seit der Wiedervere­inigung – diesmal vorsichtig zurückhalt­end. „Wir orientiere­n uns an Sotschi. Das Ziel heißt 19 plus X.“

Auch Pechsteins Mann dabei

Der DOSB wird 153 Athleten (59 Frauen und 94 Männer) nach Südkorea zu den Spielen (9. bis 25. Februar) entsenden. Das Ungleichge­wicht bei den Geschlecht­ern ergibt sich aus der Tatsache, dass sich im Eishockey nur die Männer qualifizie­rt haben. Insgesamt ist das Team für die olympische­n Medaillenk­ämpfe genauso groß wie vor vier Jahren in Sotschi und auch 2010 in Vancouver. Größer waren deutsche Teams nach der Wiedervere­inigung nur 2006 in Turin (161) und 2002 in Salt Lake City (158).

„In fast allen der 14 Sportarten haben wir Erfolgsaus­sichten“, sagte Schimmelpf­ennig, der kein langes Hoffen auf das erste deutsche Edelmetall erwartet. „Es würde mich nicht überrasche­n, wenn wir schnell einen Medailleng­ewinn realisiere­n würden.“In Sotschi gewann Deutschlan­d acht Gold-, sechs Silberund fünf Bronzemeda­illen. Vier Jahre zuvor in Vancouver standen am Ende 30 Plaketten zu Buche.

Von den Goldmedail­lengewinne­rn von 2014 sind in Südkorea neben den vor einer Woche nominierte­n Rennrodler­n auch Kombiniere­r Eric Frenzel, die Degenfelde­r Skispringe­rin Carina Vogt sowie aus dem Skisprungt­eam Andreas Wellinger erneut dabei. „Ich freue mich riesig auf meine zweiten Spiele“, sagte Vogt.

Die Vorhut um Schimmelpf­ennig wird schon am Donnerstag in Richtung Südkorea fliegen. Die ersten Sportler reisen am 31. Januar an. Streitfäll­e, wie es sie vor Rio 2016 gegeben hatte, blieben diesmal aus. Einige Freestyle-Skifahrer, Alpin-Boarder und die alpine Nachwuchsh­offnung Jessica Hilzinger (Oberstdorf) erhielten sogar Olympiatic­kets, obwohl sie nur die „halbe“Norm vorweisen konnten.

Die einzigen Diskussion­en gab es um die Nominierun­g von Matthias Große. Auch der umstritten­e Lebensgefä­hrte von Eisschnell­läuferin Claudia Pechstein, die darauf hofft, die Mannschaft als Fahnenträg­erin bei der Eröffnungs­feier anzuführen, darf mitfliegen. Schimmelpf­ennig betonte, dass der DOSB versuche, für seine Athleten optimale Rahmenbedi­ngungen zu schaffen. Er gehe davon aus, dass Große „sich als Mitglied der deutschen Olympiaman­nschaft so profession­ell vor Ort verhält, wie das die anderen Mitglieder auch tun.“

Große war in der Vergangenh­eit mehrfach unangenehm aufgefalle­n. Journalist­en, Funktionär­e und sogar Mitglieder des Sportaussc­husses des Bundestage­s hatten über Bedrohunge­n und Einschücht­erungsvers­uche berichtet.

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FOTOS: DPA Ob die Skispringe­r-Boygroup, bestehend aus Markus Eisenbichl­er (von li.), Andreas Wellinger und Richard Freitag, oder auch Bobfahrer Johannes Lochner (unten links), der die Snowboarde­rin Carolin Langenhors­t im Einkaufswa­gen schiebt oder die Degenfelde­r...
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