Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Feneberg ist Favorit für die Paradiesstraße
Änderung des Bebauungsplans kommt in Gang – Stellplätze bis fast an die Gleise
BAD SAULGAU - Für den geplanten Lebensmittelmarkt an der Paradiesstraße in Bad Saulgau gibt es jetzt einen ersten Namen. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag hat Bürgermeisterin Doris Schröter das Lebensmittelunternehmen Feneberg mit Sitz und Kempten als möglichen Betreiber des Innenstadt-Marktes genannt. Noch sei der Mietvertrag nicht unterschrieben, erklärte ein Vertreter des Investors in Memmingen am Freitag auf Anfrage. Derzeit halten sich die Investoren die Möglichkeit weiterer Gespräche mit einem zweiten Bewerber offen. Dessen Namen wollen sie aber nicht nennen.
Mit Feneberg sind die Gespräche so weit gediehen, dass Bürgermeisterin Doris Schröter vom Investor grünes Licht für die öffentliche Nennung des Namens erhalten hatte. Feneberg mit Sitz in Kempten betreibt, so das Unternehmen auf seiner Internetseite, 76 Filialen zwischen Ulm, München und Erding. Laut Stadtbaumeister Pascal Friedrich habe sich das Lebensmittel-Unternehmen vor allem regional einen Namen gemacht, sei aber auch an weiterem Wachstum interessiert. Ein Feneberg-Markt würde die Auswahl der Einkaufsmöglichkeiten erhöhen. Friedrich: „Feneberg gibt es in Bad Saulgau noch nicht.“
Mit ihrer Produktreihe „Von hier“biete das Unternehmen Bio-Produkte an, die Erzeuger in einem Umkreis von 100 Kilometern um den Firmensitz in Kempten an Feneberg liefern. Einstimmig fasste der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Bebauungsplans „Paradiesstraße“. Der geänderte Plan wird nun öffentlich ausgelegt. In einigen Wochen wird der Gemeinderat mögliche Anregungen und Einwendungen behandeln. Anschließend kann die Ausweisung als Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel beschlossen werden. Damit wäre der Weg frei für die geplanten Erweiterungen und Umbauten.
Wunschkandidat der Stadt
„Feneberg ist der Wunschkandidat der Stadt“, sagt Investor Dirk Grube aus Memmingen. Man befinde sich aber immer noch einer Situation, „in der wir uns noch alles offen halten“. Der Mietvertrag sei noch nicht unterschrieben. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Erwin Endraß hat Dirk Grube eine Gesellschaft gegründet, die dieses Projekt in Bad Saulgau plant, baut, vermarktet und betreut. Geplant ist, den Haupteingang, der sich beim früheren Einkaufsmarkt an der Stirnseite zur Paradiesstraße hin befand, auf die Längsseite des Gebäudes zu verlegen. An der Stirnseite soll Platz für die Anlieferung mit Lastwagen und den Eingang für die geplanten Büros im ersten Obergeschoss sein.
Erweitert wird das Grundstück in Richtung Bahngleise. „Das Gelände im hinteren Bereich wollen wir fast bis zu den Schienen abtragen“, sagt Grube. Diese Fläche hat der Investor inzwischen von der Baywa gekauft. Sie soll für zusätzliche Parkplätze genutzt werden.
Im Bestand umgebaut wird der zweigeschossige Bau zur Paradiesstraße hin. Als Nutzungsmöglichkeiten für das Obergeschoss denkt Dirk Grube an Büros oder Praxen. Der Bebauungsplan erlaubt dies bis zu einer gewissen Größe. Die Belegung dieser Räume steht aber nicht an erster Stelle. Grube: „Das haben wir erst einmal zurückgestellt.“
Möglichkeit zur Erweiterung
Der neue Markt wird 1730 Quadratmeter Nutzfläche haben, wovon rund 13 000 Quadratmeter als Verkaufsfläche genutzt werden. Der Bebauungsplan erlaubt eine Erweiterung bis zu 1750 Quadratmetern Verkaufsfläche. „Aber daran denken derzeit noch überhaupt nicht“, betont Grube.