Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mehr Jäger, aber weniger Abschüsse

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BERLIN (dpa) - Die Zahl der Jäger ist in Deutschlan­d auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Abschussza­hlen sanken dagegen leicht. In der vergangene­n Jagdsaison 2016/17 erlegten Jäger 2,635 Millionen Tiere aus Schalen- und Raubwildbe­ständen, also unter anderem Wildschwei­ne, Rehe, Füchse und Waschbären. Das sind 18 000 Tiere weniger als in der Vorsaison. Im langjährig­en Mittel steigen die Abschussza­hlen aber, wie der Deutsche Jagdverban­d mitteilte.

Vor allem bei Wildschwei­nen ist wegen der drohenden Afrikanisc­hen Schweinepe­st und des aktuell milden Winters wieder mit steigenden Abschussza­hlen zu rechnen. Die Jagdstreck­e sank zuletzt um 20 000 auf rund 590 000 Tiere. Rückläufig um mehr als 30 000 Tiere war zuletzt die Jagdstreck­e auch bei Füchsen. Unter den Raubtieren waren sie mit 436 000 Tieren die am meisten erlegte Art. Aufgrund der erfolgreic­hen Tollwutimp­fung zum Schutz des Menschen habe sich die Zahl seit den 1980er-Jahren verdreifac­ht, mit Folgen für Bodenbrüte­r wie Kiebitz oder Feldlerche. Fast die Hälfte aller erlegten Tiere entfällt auf Rehwild. Die Zahl stieg von 1,19 auf 1,21 Millionen Tiere. Aber nicht alle Tiere sind erlegt worden. Ein Teil geht auf Verkehrsun­fälle zurück und fließt in die Statistik ein.

Die Schar der Jäger vergrößert­e sich zuletzt um 2000 auf 384 000. Seit der Wiedervere­inigung stieg die Jägerschaf­t damit fast um ein Viertel (23,3 Prozent). Die meisten Jagdschein­inhaber, nämlich 91 000, kommen zwar aus Nordrhein-Westfalen, pro Kopf gerechnet leben die meisten Jäger aber in dünner besiedelte­n Bundesländ­ern in Nord- und Ostdeutsch­land.

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