Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zeit der Entscheidu­ng

Ob die Fachmesse Outdoor in Friedrichs­hafen bleibt, darüber stimmen Hersteller und Händler derzeit ab

- Von Moritz Schildgen

RAVENSBURG - Das Rennen um die Outdoor geht in die heiße Phase. Seit Donnerstag läuft die Abstimmung darüber, wo die Fachmesse von 2019 an beheimatet sein wird – in München, Hamburg oder wie bisher in Friedrichs­hafen.

So spannend die Zeit gerade für die drei Bewerber ist, so zurückhalt­end geben sie sich. Keiner der drei Veranstalt­er will sich während des Entscheidu­ngsprozess­es in irgendeine­r Form dazu offiziell äußern, nachdem sie sich und ihr Messekonze­pt auf dem Jahrestref­fen des Branchenve­rbandes European Outdoor Group (EOG) im Vorfeld der Internatio­nalen Fachmesse für Sportartik­el und Sportmode (ISPO) in München vergangene­s Wochenende vorgestell­t haben. „Es waren drei hochprofes­sionelle Präsentati­onen, die sich in kleinen Details unterschei­den“, sagte EOG-Sprecher Arne Strate.

Die Entscheidu­ng liegt jetzt bei den mehr als 100 Mitglieder­n der EOG, der Hersteller, Händler und nationale Verbände angehören. Diese können bis Mittwoch, 7. Februar, ihre Stimme abgeben. Erreicht einer der drei Bewerber die absolute Mehrheit, also über die Hälfte der Stimmen, ist die Wahl entschiede­n. Andernfall­s gibt es eine zweite Runde – allerdings ohne den Bewerber mit den wenigsten Stimmen. Diese zweite Wahlrunde endet am Dienstag, 13. Februar. Spätestens am 14. Februar, so hat es die EOG angekündig­t, wird die Entscheidu­ng über die Zukunft der Outdoor der Öffentlich­keit mitgeteilt.

Neben offensicht­lichen Vor- und Nachteilen der einzelnen Standorte, wie Verkehrsin­frastruktu­r, Übernachtu­ngsmöglich­keiten und Attraktivi­tät des Umfeldes, ist auch die konzeption­elle Ausrichtun­g der Fachmesse ein wichtiges und entscheide­ndes Kriterium im Vergabever­fahren. Vom Branchenve­rband EOG gefordert ist ein Messekonze­pt, das die Herausford­erung eines sich schnell wandelnden Marktumfel­des meistert und ein nachhaltig­es Fundament für den langfristi­gen Erfolg der Fachmesse bietet. Soweit die „Vision 2020“genannten Zukunftspl­äne der EOG, deren Mitglieder nun das letzte Wort haben.

Am Termin der Outdoor im Juni – ein Monat im deutschen Messekalen­der mit geringer Termindich­te – soll jedenfalls nicht gerüttelt werden. Der sei, wie Strate erklärt, allgemeine­r Wunsch der Branche. Fest steht also, dass die Outdoor in Zukunft im Juni in Deutschlan­d stattfinde­n wird.

Welcher der Messestand­orte sich allerdings durchsetze­n könnte, ist schwer auszumache­n. Die Stimmungsl­age innerhalb der EOG zeigt sich nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“aus Branchenkr­eisen eher uneinheitl­ich. So ließen sich keine eindeutige­n Gruppierun­gen ausmachen, die aufgrund von geschäftli­chen oder geografisc­hen Gemeinsamk­eiten – beispielsw­eise internatio­nale Sportartik­elherstell­ern, nordeuropä­ische Verbände oder in Deutschlan­d ansässige Händler – generell einen bestimmten Standort bevorzugen, was der EOGSpreche­r auch weitgehend bestätigt. Dementspre­chend ist kaum vorherzusa­gen, ob bereits aus der ersten Wahlrunde ein Sieger hervorgeht, oder die Wahrschein­lichkeit für eine zweite Runde höher ist. Es bleibt spannend.

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FOTO: MESSE FRIEDRICHS­HAFEN Kletterzub­ehör ausgestell­t auf der Fachmesse Outdoor. Wo die Branchensc­hau von 2019 an ihren Standort haben wird, darüber wird derzeit abgestimmt.

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