Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Narren lassen die Bürgermeister rudern
Beim Zunftmeisterempfang darf Uwe Lang ganz besondere Geschenke entgegennehmen
SCHEER - Der Moment, auf den sich Uwe Lang, Zunfmeister der Bräutelzunft Scheer, beim OHA-Treffen am meisten gefreut hat, ist gleichzeitig der, vor dem ihm auch meisten bange war. Doch als sich ihn seine Zunftmeisterkollegen aus Ostrach, Herbertingen und Altshausen beim Zunftmeisterempfang am Sonntag schließlich vorknöpften, war alles nur halb so wild. Lang musste zwar für den Rest des Tages mit einem überdimensionalen „Uns Uwe“Schild um den Hals herumlaufen, bekam dafür aber auch einen Hanswurst zum Aufstellen und ein gar praktisches Kinderwagengerät geschenkt.
„Es gibt da diese innere Zerrissenheit, auf der einen Seite die Narren, auf der anderen der TSV Scheer“, prangerte Jörg Ritter, Zunftmeister der Herbertinger an. Und dann werde Lang nun auch noch Opa. Mit einer Kombination aus Kinderwagen und Linienmarkiergerät für den Sportplatz mit installierter Brezelstange soll Lang künftig allen Anforderungen gerecht werden können. Dass er sich am laufenden Band Witze über seine in den Augen der anderen Narren zu geringe Körpergröße anhören durfte, ist Lang schon längst gewohnt.
Und weil der Knappe, wie ihn die Narren nennen, schon seit 40 Jahren aktiv ist, haben ihm die Vorsitzenden der Bräutelzunft Patrick Baur und Thomas Eisele gleich einen eigenen Pin anfertigen lassen, der am Ende vom Häs vieler Narren lachte. „Die Einnahmen aus dem Pin-Verkauf gehen an die Helfer vor Ort“, so Eisele.
Ihre Bürgermeister setzten die OHA-Zünfte übrigens alle in ein Boot und ließen sie fleißig rudern. Lothar Fischer auf die Millionen für die Neue Mitte zu, Patrick Bauser zu einer besseren Parksituation in Altshausen, Christoph Schulz für einen Ostrachkanal zusätzlich zum Güterbahnhof und Magnus Hoppe für ein neues Krautländer-Baugebiet.
In seiner ersten OHA-Rede, an der er laut eigener Aussage stundenlang herumgefeilt hatte und die er im Häs der Karpatschen-Schneller hielt, erinnerte er die anwesenden Abgeordneten Thomas Bareiß und Klaus Burger an die für die Neugestaltung des Götz-Areals dringend benötigten Zuschüsse und bat Lanträtin Stefanie Bürkle schon jetzt um den roten Punkt als Baufreigabe. Damit es beim nächsten Fassanstich ein bisschen besser klappt und er nicht wie „ein Mädle auf den Hahn klopft“, überreichte Fischer dem Ostracher Zunftmeister Armin Wanschura einen persönlichen Holzhammer.