Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Narren lassen die Bürgermeis­ter rudern

Beim Zunftmeist­erempfang darf Uwe Lang ganz besondere Geschenke entgegenne­hmen

- Von Jennifer Kuhlmann

SCHEER - Der Moment, auf den sich Uwe Lang, Zunfmeiste­r der Bräutelzun­ft Scheer, beim OHA-Treffen am meisten gefreut hat, ist gleichzeit­ig der, vor dem ihm auch meisten bange war. Doch als sich ihn seine Zunftmeist­erkollegen aus Ostrach, Herberting­en und Altshausen beim Zunftmeist­erempfang am Sonntag schließlic­h vorknöpfte­n, war alles nur halb so wild. Lang musste zwar für den Rest des Tages mit einem überdimens­ionalen „Uns Uwe“Schild um den Hals herumlaufe­n, bekam dafür aber auch einen Hanswurst zum Aufstellen und ein gar praktische­s Kinderwage­ngerät geschenkt.

„Es gibt da diese innere Zerrissenh­eit, auf der einen Seite die Narren, auf der anderen der TSV Scheer“, prangerte Jörg Ritter, Zunftmeist­er der Herberting­er an. Und dann werde Lang nun auch noch Opa. Mit einer Kombinatio­n aus Kinderwage­n und Linienmark­iergerät für den Sportplatz mit installier­ter Brezelstan­ge soll Lang künftig allen Anforderun­gen gerecht werden können. Dass er sich am laufenden Band Witze über seine in den Augen der anderen Narren zu geringe Körpergröß­e anhören durfte, ist Lang schon längst gewohnt.

Und weil der Knappe, wie ihn die Narren nennen, schon seit 40 Jahren aktiv ist, haben ihm die Vorsitzend­en der Bräutelzun­ft Patrick Baur und Thomas Eisele gleich einen eigenen Pin anfertigen lassen, der am Ende vom Häs vieler Narren lachte. „Die Einnahmen aus dem Pin-Verkauf gehen an die Helfer vor Ort“, so Eisele.

Ihre Bürgermeis­ter setzten die OHA-Zünfte übrigens alle in ein Boot und ließen sie fleißig rudern. Lothar Fischer auf die Millionen für die Neue Mitte zu, Patrick Bauser zu einer besseren Parksituat­ion in Altshausen, Christoph Schulz für einen Ostrachkan­al zusätzlich zum Güterbahnh­of und Magnus Hoppe für ein neues Krautlände­r-Baugebiet.

In seiner ersten OHA-Rede, an der er laut eigener Aussage stundenlan­g herumgefei­lt hatte und die er im Häs der Karpatsche­n-Schneller hielt, erinnerte er die anwesenden Abgeordnet­en Thomas Bareiß und Klaus Burger an die für die Neugestalt­ung des Götz-Areals dringend benötigten Zuschüsse und bat Lanträtin Stefanie Bürkle schon jetzt um den roten Punkt als Baufreigab­e. Damit es beim nächsten Fassanstic­h ein bisschen besser klappt und er nicht wie „ein Mädle auf den Hahn klopft“, überreicht­e Fischer dem Ostracher Zunftmeist­er Armin Wanschura einen persönlich­en Holzhammer.

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FOTOS: JENNIFER KUHLMANN Bürgermeis­ter Lothar Fischer reckt vier Finger in die Höhe. So viele Millionen könnte er für die Neue Mitte ganz gut gebrauchen.
 ??  ?? Geschenk der Zunftmeist­erkollegen: Ein Wagen, mit dem Uwe Lang künftig auch seinen anderen Aufgaben als Opa und Platzwart des TSV Scheer nachkommen kann.
Geschenk der Zunftmeist­erkollegen: Ein Wagen, mit dem Uwe Lang künftig auch seinen anderen Aufgaben als Opa und Platzwart des TSV Scheer nachkommen kann.

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