Aufmerksamkeit lässt nach

Mehrfach musste Reinhard Siegle, Präsident der VFON, die anwesenden Zunftmeister am Sonntag in der Stadthalle in Scheer zur Ordnung rufen. Während nämlich vorne Grußworte gesprochen und Ehrungen vorgenommen wurden, herrschte im Saal mitunter lautes Hintergrundgemurmel.

Das Fuhrmännle kann da allerdings beide Seiten verstehen. Einerseits gehört es sich natürlich nicht, mit seinen Tischnachbarn zu plaudern, während jemand am Rednerpult steht. Andererseits waren Vertreter von 40 Narrenzünften anwesend und selbst wenn jeder nur ein wirklich kurzes Grußwort hält, lässt die Aufmerksamkeit der Zuhörer irgendwann nach. Dreieinhalb Stunden dauerte der Marathon am Sonntag, allein 45 Minuten redeten die politischen Vetreter. Für ein Schwätzchen zwischen befreundeten Narren blieb da keine Zeit.

Wenn man sich auf Kosten von Zunftmeistern oder Bürgermeistern amüsieren kann, ist das Fuhrmännle selbstredend auch vorn mit dabei. Schwierig wird es allerdings, wenn alle Redner nahezu alle Anwesenden erst begrüßen und sich dann ausführlich bedanken.

Vielleicht ist es an der Zeit, über ein neues Format nachzudenken. Vielleicht eins, bei dem die Angehörigen der verschiedenen Zünfte die Möglichkeit haben, untereinander ins Gespräch zu kommen, ohne dabei gleich als Ruhestörer zu gelten.(jek)