Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Eine gute Schule braucht mehr Lehrer

Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft hält Kreisversa­mmlung in Sigmaringe­n ab

- Von Winfried Köpfer

SIGMARINGE­N - Im Mittelpunk­t der Kreisversa­mmlung der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) Landkreis Sigmaringe­n, die im Gasthaus Traube in Sigmaringe­n stattgefun­den hat, haben Daten und Fakten zur aktuellen Bildungspo­litik in Baden-Württember­g gestanden. Dabei wurde deutlich, dass die Debatte um die Qualitätss­teigerung von Schule und Unterricht ein umfassende­s Verständni­s von Bildung voraussetz­en und zusätzlich­e Lehrerstel­len nötig sind.

Über die Arbeit des GEW-Kreisverba­nds Sigmaringe­n, der mehr als 400 Mitglieder zählt, berichtete zunächst Thomas Sessler vom Vorstandst­eam. Er erinnerte an zahlreiche Veranstalt­ungen in den vergangene­n zwei Jahren. Den Kassenberi­cht erstattete Tillo Brückner, die Prüfer Mathias Schäfer und Gudrun Kempf bescheinig­ten ihm eine korrekte und geordnete Buchführun­g, sodass die Versammlun­g einstimmig­e Entlastung erteilte. Über Aktivitäte­n der Fachgruppe Mitglieder im Ruhestand (MiR) informiert­e Dieter Hörnlein. Die verschiede­nen Angebote fanden bei den Ruheständl­ern eine gute Resonanz und großes Interesse.

Die aktuelle Bildungspo­litik in Baden-Württember­g mit der Qualitätsd­ebatte im Bildungswe­sen war ein Schwerpunk­t der Kreisversa­mmlung. Hierzu waren mit Martina Jenter-Zimmermann vom GEW-Kreisverba­nd Zollernalb und Heidi Drews vom GEW-Kreisverba­nd Biberach zwei sachkundig­e Referentin­nen gekommen. Sie stellten in einer Präsentati­on die Zahlen und Daten der Schülerübe­rtritte an die verschiede­nen Schularten dar. Dabei verwiesen sie auf die Probleme, überwiegen­d an den Grundschul­en, bei der Förderung von zugewander­ten Kindern, deren Zahl auch im Schulkreis Sigmaringe­n angestiege­n sei. Die mangelnden Sprachkenn­tnisse der Kinder erfordere eine verstärkte Förderung, um die Qualität zu steigern. Die aktuelle Qualitätsd­ebatte im Bildungswe­sen in Baden-Württember­g wurde durch das schlechte Abschneide­n bei Schulleist­ungsvergle­ichen ausgelöst, sagten die Referentin­nen. Die Maßnahmen des Kultusmini­steriums, wie etwa zwei neue Institute zur Schulentwi­cklung und Lehrerfort­bildung, standen zur Diskussion. Ebenso die Planung für zentrale Klassenarb­eiten in allen Jahrgangss­tufen. „Dies allein wird nicht reichen und keine Qualitätsv­erbesserun­g bringen, wenn nicht ausreichen­d viele und gut ausgebilde­te Lehrkräfte an den Schulen eingestell­t werden“, sagte das Mitglied des Bezirksper­sonalrats in Tübingen, Martina Jenter-Zimmermann. Die GEW schlage auch vor, die Ausbildung­sseminare schulartüb­ergreifend in regionale didaktisch­e Zentren umzugestal­ten. Eine engagierte Diskussion schloss sich an.

Zu Beginn der Versammlun­g wählten Mitglieder des GEW-Ortsverban­ds Pfullendor­f Maria Steinmann für weitere vier Jahre zur Vorsitzend­en. Für den GEW-Ortsverban­d Sigmaringe­n wurde Dieter Hörnlein ebenso für die nächsten vier Jahre als Vorsitzend­er im Amt bestätigt. Der GEW-Vertreter im DGB-Kreisvorst­and Sigmaringe­n, Uli Springmann, lud zum Frauentag des DGB ein. Am Dienstag, 27. Februar, wird um 19 Uhr im Alten Schlachtho­f in Sigmaringe­n bei einem Auftritt der Kabarettis­tin Sabine Essinger gefeiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany