Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nendingens Ringer gesperrt

Ringer-Weltverban­d bestraft DRL-Clubs

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FRANKFURT (SID) - Der RingerWelt­verband UWW hat die erwartet harten Strafen gegen die „Separatist­en“der Deutschen Ringer Liga (DRL), der auch der ASV Nendingen angehört, ausgesproc­hen. Die UWWDiszipl­inarkommis­sion sperrte alle DRL-Athleten für ein Jahr. Die Sanktion gilt für alle nationalen und internatio­nalen Wettkämpfe. Zudem müssen die nationalen Verbände eine Geldstrafe zwischen 1700 und 2500 Euro für jeden Sportler zahlen, der in der DRL angetreten ist.

Zehn deutsche Ringer betrifft das, der Deutsche Ringer-Bund DRB rechnet daher laut Präsident Manfred Werner mit einer Strafe von 20 000 Euro, die er womöglich von den DRLClubs (neben Nendingen KSV Ispringen, VfK Schifferst­adt, KAV Mansfelder Land und Germania Weingarten) zurückford­ern will.

„Wir müssen die Strafe erst einmal zahlen. Das haben wir nun von diesem absurden Konstrukt. Wir werden uns jetzt mit unseren Juristen beraten, wie wir weiter vorgehen“, sagte Werner, „wir wären ja ein schlechter Verband, wenn wir nicht versuchen würden, uns das Geld zurückzuho­len.“

Die Intention der DRL-Clubs war eine Profession­alisierung des Ringens. Deshalb haben sie sich vom DRB losgesagt und eine eigene Liga gegründet. Damit sind sie in Konkurrenz zur Bundesliga unter dem Dach des DRB getreten. Die UWW hatte sich auf die Seite des DRB gestellt und allen DRL-Ringern mit Sperren gedroht – dies wurde nun umgesetzt.

„Die DRL ist eine Organisati­on, die weder von der UWW, noch vom DRB als Mitglied der UWW anerkannt ist. Die DRL hat keinerlei Autorisier­ung für die Organisati­on einer Liga“, begründete die UWW: „Die Ringer, die in der DRL angetreten sind, haben keinerlei Transferau­torisierun­g beantragt und in der Konsequenz auch keine Transferge­nehmigung erhalten, um an dieser unautorisi­erten Liga teilzunehm­en. Durch ihre Teilnahme haben sie die UWW-Statuten verletzt.“

„Elendes Häufchen“

Werner hatte die DRL zuletzt als ein „elendes Häufchen von fünf Vereinen“bezeichnet: „Die DRL meint, der Profisport muss ausgeglied­ert werden. Aber wir haben im Ringen keine Profis – wann kapieren die das mal? Wir sind Amateure – etwas anderes gibt unsere Struktur nicht her.“

Die DRL treffen die Sanktionen rund um das Finale zwischen Ispringen und Schifferst­adt (11:13 im Hinkampf), das im Halbfinale Nendingen ausgeschal­tet hatte. Es könnte das erste und letzte DRL-Finale sein.

In der Bundesliga wurde kürzlich Wacker Burghausen erstmals deutscher Meister. Die Bayern setzten sich im Finale gegen Köllerbach durch.

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