Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bach fordert Reform des CAS

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PYEONGCHAN­G (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach hat kein Verständni­s für die Aufhebung der lebenslang­en Olympia-Sperren von 28 russischen Athleten durch den Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS. „Das war extrem enttäusche­nd und überrasche­nd für das IOC“, sagte der Chef des Internatio­nalen Olympische­n Komitees verärgert. „Wir hatten niemals damit gerechnet.“

Der promoviert­e Jurist fordert nun eine Strukturre­form des CAS, um eine bessere „Qualität und Konstanz der Rechtsprec­hung“zu garantiere­n. „Wir können nicht riskieren, dass der CAS seine Glaubwürdi­gkeit bei den Athleten verliert“, sagte Bach bei seinem ersten Auftritt vor Beginn der Pyeongchan­g-Spiele am Freitag. Das CAS hatte die vom IOC im russischen Dopingskan­dal verhängten Sanktionen gegen 28 Athleten mangels ausreichen­der Beweise komplett aufgehoben und die Sperren für elf weitere Sportler deutlich reduziert.

Das Team der „Olympische­n Athleten aus Russland“(OAR) kann bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g nun auf Zuwachs hoffen. Das IOC hat nach dem CAS-Urteil die Klärung des Startrecht­s von weiteren 13 Athleten und zwei Trainern an die unabhängig­e Prüfkommis­sion weitergere­icht. Das Gremium unter Vorsitz der französisc­hen Ex-Sportminis­terin Valérie Fourneyron hatte zuvor 169 russische Athleten aus einer Liste von ursprüngli­ch 500 Sportlern zu den Spielen eingeladen. Die Russen dürfen nur unter neutraler Fahne und ohne Teamkleidu­ng ihres Landes teilnehmen. Das IOC hat aber noch die Hoffnung, mit einem Einspruch beim Schweizer Bundesgeri­cht die Zulassung der 15 Russen zu verhindern. Dazu benötigt das IOC die komplette Urteilsbeg­ründung vom CAS, die jedoch erst für Ende Februar avisiert wurde.

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