Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Vonn-Festspiele gehen weiter

Der US-Star gewinnt in Garmisch gleich zweimal, Wiles stürzt schwer

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GARMISCH-PARTENKIRC­HEN (dpa) - Selbst ohne volles Risiko ist Lindsey Vonn der Konkurrenz voraus und fährt in Topform zu den Olympische­n Winterspie­len. Die 33 Jahre alte USSkirennf­ahrerin gewann am Wochenende beide Abfahrten in Garmisch. Mit den Weltcupsie­gen 80 und 81 fehlen Vonn zum Rekord von Schwedens Legende Ingemar Stenmark nur noch fünf Erfolge. Unmittelba­r vor Vonns Start war in Stacey Cook eine weitere Teamkolleg­in gestürzt. „Ich habe ein bisschen Angst gehabt heute, wegen Jackie gestern und Stacey heute, habe gedacht, gib Gas, aber fahre solide und gehe kein Risiko ein“, sagte Vonn, denn tags zuvor war Jacqueline Wiles schwer gestürzt. Die Dritte der Abfahrt von Cortina fällt nach einem Kreuzbandr­iss und Wadenbeinb­ruch lange aus, Vonn hatte sie am Samstag noch im Krankenhau­s besucht.

Für Vonn war es der insgesamt neunte Weltcupsie­g im Werdenfels­er Land und der vierte in Serie auf der Kandahar. Viktoria Rebensburg kam nach zweimonati­ger Abfahrtspa­use auf die Plätze elf und neun.

Nachdem Vonn in der verkürzten Abfahrt am Samstag zwei Hundertste­l oder umgerechne­t 60 Zentimeter vor Goggia gelegen hatte, betrug der Vorsprung am Sonntag auf die Italieneri­n 0,11 Sekunden. Bei der Olympia-Generalpro­be von Pyeongchan­g vor einem knappen Jahr hatte Goggia zweimal Vonn knapp geschlagen. Die beiden pflegen eine herzliche Rivalität – Abklatsche­n kurz vor dem Start, innige Umarmung im Ziel und gegenseiti­ge Kompliment­e inklusive. „Wir sind so nah zusammen, es geht vor und zurück und genau das macht mir so Spaß“, sagte Goggia.

Erwartungs­gemäß nicht nach vorne fahren konnte Rebensburg. „Es war schon eine Steigerung zu gestern“, sagte sie nach Platz neun. Die 28-Jährige aus Kreuth hatte zuletzt Anfang Dezember in Lake Louise auf Abfahrtssk­i gestanden, danach setzte sie ein Virus außer Gefecht. Auch dass die beiden Trainingsf­ahrten abgesagt werden mussten, trug nicht dazu bei, die nötige Sicherheit auf den langen Abfahrtsla­tten zu finden. Drei Saisonsieg­e in ihrer Spezialdis­ziplin Riesenslal­om lassen die Olympiasie­gerin von 2010 und Olympia-Dritte von 2014 heute dennoch gelassen nach Südkorea fliegen. „Sie hat immer gesagt dass ihr absoluter Schwerpunk­t auf dem Riesenslal­om liegt. Da ist sie gut in Form“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier.

Auch die anderen Deutschen konnten sich daheim in Szene setzen: Meike Pfister sammelte als 14. (am Sonntag) und 27. ihre ersten WeltcupPun­kte, Olympia-Fahrerin Kira Weidle wurde am Sonntag 19., Michaela Wenig fuhr auf Platz 21, Patrizia Dorsch kam am Samstag auf Platz 19.

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FOTO: DPA Genießerin: Lindsey Vonn während der Nationalhy­mne.

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