Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Nicht zu stoppen
Mainz verkauft sich teuer, kann aber den FC Bayern beim 0:2 (0:2) auch nicht in Gefahr bringen
MAINZ (dpa/SID/fil) - Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge war die Vorfreude auf die nächste Meisterparty beim FC Bayern München bereits anzusehen, als sie nach dem 2:0 (2:0) gegen Mainz im Kabinengang die Köpfe zusammensteckten. Mittelmäßig gespielt, dennoch zwei wunderschöne Tore und den achten Sieg hintereinander gefeiert – und den Vorsprung auf die Konkurrenz weiter ausgebaut. 18 Punkte beträgt der Vorsprung auf Bayer Leverkusen. Die Bayern müssen gar nicht mehr so viel machen für ihre 28. Meisterschale. Ob sie nun schon im März kommt (rechnerisch möglich) oder zu Ostern, also Anfang April: auch schon egal.
Zum ersten Mal aber erklärten auch die Spieler den Titelkampf, der seit Monaten keiner mehr ist, für beendet. „Richtig spannend wird es nicht mehr werden, dafür treten wir Woche für Woche zu konzentriert auf. Das wollen wir auch so durchziehen“, sagte Thomas Müller nach dem glanzlosen 2:0 (2:0) beim FSV Mainz 05. Und Mats Hummels ergänzte: „Bei dem großen Vorsprung und der fehlenden Konstanz der anderen Mannschaften wäre es ein mittelgroßes Wunder, wenn wir noch etwas anbrennen lassen.“
Schon an diesem Dienstag (18.30 Uhr/Sky) wollen die Bayern mit einem Sieg beim Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn ins Pokal-Halbfinale einziehen. „Ich habe noch keine Pokal-Blamage in meiner Zeit als Bayern-Profi erlebt. An der Mentalität ist es noch nie gescheitert, so lange ich mich erinnern kann“, so Müller.
Heynckes lobt Mainz
Um für die entscheidenden Wochen gut gerüstet zu sein, hat Jupp Heynckes die große Personalrotation angeworfen. In Mainz veränderte er die Startelf gleich auf sieben Positionen – was dem Spiel nicht so wirklich gut tat. Bis auf Neu-Vater Hummels („kann sein, dass ich von unserem Baby beflügelt war“) und 2:0-Torschütze (44.) James, die eine rundum gute Leistung zeigten, wirkten die meisten eher müde. Franck Ribéry etwa lief sich aber immer wieder fest; ohne sein äußerst sehenswertes Tor zum 1:0 (32.) hätte er sich über Kritik an seinem Spiel nicht beschweren dürfen.
„Der Sieg ist insgesamt verdient“, stellte Trainer Jupp Heynckes fest, „aber Mainz hat das kämpferisch sehr gut gemacht und uns nach der Pause teilweise unter Druck gesetzt.“Die Verantwortung für das holprige Spiel suchte er auch bei sich und seiner umfassenden Personalrochade – auf sieben Positionen hatte er seine Startelf verändert. „Das ist ein Risiko, das ich eingehe, weil ich möchte, dass alle meine Spieler Einsatzzeiten bekommen“, so Heynckes.