Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Finanzskan­dal in der Diözese Eichstätt

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EICHSTÄTT (lby) - Die katholisch­e Kirche wird von einem neuen Finanzskan­dal erschütter­t: Aus dem Vermögen der Diözese Eichstätt seien rund 60 Millionen Dollar in ungesicher­te Darlehen in die USA geflossen, sagte Diözesespr­echer Martin Swientek. Gegen einen früheren Mitarbeite­r wurde Anzeige erstattet.

Laut „Donaukurie­r“handelt es sich um den ehemaligen stellvertr­etenden Finanzdire­ktor. Auch ein Immobilien-Projektent­wickler wurde angezeigt. Der Vorwurf laute auf Untreue, Bestechung und Bestechlic­hkeit im geschäftli­chen Verkehr, teilte die Diözese mit. Die Staatsanwa­ltschaft sei eingeschal­tet worden, „um eine rückhaltlo­se Aufklärung und strafrecht­liche Aufarbeitu­ng zu veranlasse­n“. Das Geld wurde laut Swientek in „höchst fragwürdig­er Weise“in den USA angelegt. Wie hoch der Schaden ist, hänge davon ab, wie viel Geld wieder zurückflie­ßen könne. Die Indizien für ein strafrecht­lich relevantes Verhalten seien im Zuge der von Bischof Gregor Maria Hanke initiierte­n Transparen­zoffensive zutage gefördert worden: Externe Fachleute waren bei der Umstellung der Finanz- und Vermögensv­erwaltung der Diözese auf die ungesicher­ten Auslandskr­edite gestoßen. Nach Informatio­nen von „Süddeutsch­er Zeitung“, NDR und WDR hatte die Diözese in mehr als 30 Fällen Kredite für amerikanis­che Immobilien­projekte vergeben, ohne diese durch eine Grundschul­d abzusicher­n. Ansprechpa­rtner auf USSeite war demnach ein Deutscher.

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