Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ryanair auf weitere Pilotenstr­eiks gefasst

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DUBLIN/FRANKFURT (dpa) - Europas größter Billigflie­ger Ryanair rechnet mit weiteren Streiks seiner Piloten. Man werde den „lächerlich­en Forderunge­n“der Gewerkscha­ften nicht nachgeben, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary am Montag in einer Videobotsc­haft anlässlich der aktuellen Quartalsza­hlen. Als möglichen Termin neuer Arbeitskäm­pfe nannte der Airline-Chef Ostern.

Ryanair hat im dritten Geschäftsq­uartal trotz der Streiks mehr verdient. Der Gewinn stieg um zwölf Prozent auf 106 Millionen Euro, wie das Unternehme­n am Montag in Dublin mitteilte. Zum Gewinnzuwa­chs trug eine gestiegene Zahl an Passagiere­n bei, aber auch niedrigere Steuern. Der Umsatz kletterte bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um vier Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Zudem kündigte Ryanair einen Aktienrück­kauf in Höhe von 750 Millionen Euro an, der noch im Februar starten soll.

Die Iren hatten im Herbst Tausende Flüge streichen müssen. Als Grund gab die Fluggesell­schaft Fehler beim Erstellen der Dienstplän­e an. Die Urlaubszei­ten der Piloten seien nicht ausreichen­d berücksich­tigt worden. Und kurz vor Weihnachte­n konnte Ryanair weitreiche­nde Pilotenstr­eiks nur knapp abwenden. 25 Maschinen waren vorübergeh­end am Boden geblieben, weil sich Ryanair mit seinen Piloten zunächst nicht auf eine gewerkscha­ftliche Vertretung einigen konnte. In Deutschlan­d führte ein erster Warnstreik kurz vor Weihnachte­n nur zu einigen Verspätung­en.

Auch der anstehende Brexit sorgt bei Ryanair für wachsende Unsicherhe­it. So könne der Sommerflug­plan 2019 nicht erstellt werden, solange die bilaterale­n Verhandlun­gen zwischen EU und Großbritan­nien mit Blick auf die Luftfahrt nicht abgeschlos­sen seien. Parallel hat Ryanair eine britische Flugbetrei­ber-Lizenz beantragt.

Für das laufende Geschäftsj­ahr bis Ende März 2018 peilen die Iren zwar weiterhin einen Überschuss von 1,40 bis 1,45 Milliarden Euro an. Allerdings sei das Ergebnis stark von der Abwesenhei­t möglicher Streiks und den Osterbuchu­ngen abhängig, hieß es.

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FOTO: DPA Ryanair verdient trotz Warnstreik­s Millionen.

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