Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In der Geistergruft, da ist etwas los
Musik, Tanz und manche Neuigkeit aus dem Dorf beim Bürgerball
BOLSTERN (ki) - Zur Geisterstunde haben sich die Bolsterner Narren bei ihrem Bürgerball im Weinkeller Burth versammelt. Fetzige Musik, Tanz und Wortbeiträge ließen die Betriebstemperatur bald ansteigen.
„Zur Geisterstund in dunkler Kluft begrüß i alle Geister in dieser dunklen Gruft.“So formulierte Obergeist und Zunftmeister Stefan Vochatzer in seiner Begrüßung. Isabell Längle führte die Gäste zusammen mit ihrer Assistentin Sandra Vochatzer durchs närrische Programm.
Wieder mit dabei war der Fanfarenzug Bad Saulgau. Er sorgte mit „La Cucaracha“und anderen fetzigen Rhythmen für Stimmung in der dunklen Gruft des Gewölbekellers. Mit Schwarzlicht effektvoll in Szene gesetzt, sorgten die jüngsten Narren beim Skeletttanz für die erste Gruseleinheit. Genüsslich machten die beiden Vampire Uli und Erwin Keßler ihrem Nachwuchs Katharina Moosbrucker Appetit auf die nächtliche Jagd nach Menschenblut, dessen nächtliche Jagd erfolglos und schmerzlich endete.
Sprung nach links – Hände an die Hüften – Becken dreimal nach vorn drücken: Der Tanz aus der Rocky Horror Picture Show wirktn bei den jungen Tänzerinnen um Alina Tyborski deutlich geschmeidiger als bei den aus dem Publikum ausgewählten Männern. Ihr Kampf um Rhythmus und Körperbeherrschung sorgte aber für gute Unterhaltung. Die Moritatensänger aus Mengen waren mit ihren Bütteln nach Bolstern gekommen, um die Anweisung des Bad Saulgauer Zunftmeisters zu überprüfen, wonach vor dem Häsabstauben die Zunftmitglieder ohne Häs ausgehen müssen. Sie sangen deshal das Fasnetslied in „Doraus det naus in Sulga goht ma nacket aus“.
Das Panorama-Dampfbad Bachhaupter Ösch war der ideale Ort in dem die Badegäste Doris Schaudt, Nadja Hinderhofer und Benny Heinzle genüsslich aufdeckten, was in Bolstern gerne unter dem Mantel der Verschwiegenheit bleiben sollte. Attraktive Bodys der Bolsterner Fußballer gab es bei der Persiflage auf den 80er-Hit „Die Glocken von Rom“zu bewundern. Der Hoßkircher Zunftmeister Tobias Hipp war mit seinen Tänzerinnen in den Keller gekommen. Sie zeigten, wie es im Ballermann abgeht.
Die „Bolsterner Perlen“gaben sich diesmal als die Schwarzen Witwen aus, die drastisch besangen, wie man sich der ungeliebten Männer entledigt, um dann befreit kundzutun „Wir sind wieder mal zu haben“. Als hervorragende Stimmungskanonen erwiesen sich die Überraschungsgäste, die „Hasenweiler Combo“.