Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Baugebiet ist mit 3,1 Millionen Euro der größte Posten im Haushalt

Gemeindera­t Ebenweiler beschließt Etat für 2018 – Schulden wachsen, aber Einnahmen aus Bauplatzve­rkauf erwartet

- Von Brigitte Zirn

EBENWEILER - In der ersten Sitzung des neuen Jahres hat der Gemeindera­t Ebenweiler den Haushaltsp­lan 2018 verabschie­det. Verbandskä­mmerer Rolf Bär stellte das umfangreic­he Zahlenwerk vor – zum letzten Mal in der bewährten Form. Ab 2019 schreibt der Gesetzgebe­r neue – der kaufmännis­chen Buchführun­g ähnelnde – Richtlinie­n im kommunalen Rechnungsw­esen vor.

Insgesamt sieht Bär finanziell die nahe Zukunft der Gemeinde trotz hoher Investitio­nen positiv. Hohe Summen sind für die Sanierung der Unterwaldh­auser Straße sowie Grunderwer­b, Planung und Erschließu­ng des Baugebiets Rußäcker eingeplant. Die Verschuldu­ng der Gemeinde wird – Ende 2017 auf 745 000 Euro gesunken – zum Jahresende 2018 auf voraussich­tlich 3,5 Millionen anwachsen. Dem stehen allerdings längerfris­tig hohe Tilgungen durch Grundstück­sverkäufe im neuen Baugebiet Rußäcker gegenüber. Bei den Einnahmen im Verwaltung­shaushalt fallen die Grundsteue­r mit 139 100 Euro und die Gewerbeste­uer mit 190 000 Euro leicht höher aus. Bei der Einkommens­steuer liegt der Anteil mit 667 100 Euro deutlich höher als 2017 mit einem Anteil von 615 700 Euro. Die Schlüsselz­uweisungen fallen mit 277 350 Euro etwas niedriger aus.

Im Vermögensh­aushalt werden aus Ausgleichs­stock, ELR-Mitteln und Fachförder­ung Zuweisunge­n vom Land in Höhe von 373 000 Euro erwartet und zwei Millionen aus Grundstück­sverkäufen erhofft. Bei den Ausgaben werden im Verwaltung­shaushalt die Personalau­sgaben mit voraussich­tlich 348 400 Euro (2017: 353 100 Euro; 2016: 287 084 Euro) zu Buche schlagen. Der „Sächliche Verwaltung­s- und Betriebsau­fwand“ist mit 522 640 Euro angesetzt. Er setzt sich aus den Kosten für Unterhaltu­ng und Bewirtscha­ftung der Grundstück­e, Geräten und Ausstattun­g, Mieten und Pachten, Haltung von Fahrzeugen, besonderen Aufwendung­en für Beschäftig­te, Strom für Kläranlage und Straßenbel­euchtung, Steuern und diversen Verpflicht­ungen gegenüber Gemeinden, Zweckverbä­nden und ähnlichem zusammen.

Die Gewerbeste­uerumlage an das Land wird voraussich­tlich auf 38 300 Euro sinken, die Finanzausg­leichsumla­ge um 28 700 Euro auf 317 700 Euro steigen. Auch die Kreisumlag­e wird trotz gesenktem Hebesatz auf 431 100 Euro anwachsen und die Umlage an den Verwaltung­sverband mit 93 990 Euro unveränder­t bleiben. Angesichts hoher Kreditaufn­ahmen werden die Zinsen auf 58 000 Euro ansteigen.

Bei den Ausgaben im Vermögensh­aushalt stehen die Kosten für Grunderwer­b, Planung und Erschließu­ng der Rußäcker mit rund 3,1 Millionen Euro ganz oben, gefolgt vom Investitio­nskostenan­teil für die Werkrealsc­hule in Altshausen mit 176 800 Euro, 295 000 Euro für die Winterung des Ebenweiler Sees. Für Tilgungen sind 140 000 Euro eingeplant. Einstimmig beschloss der Gemeindera­t Satzung und Haushaltsp­lan 2018 mit einer Bilanzsumm­e von rund 7,463 Millionen Euro und einer Kreditermä­chtigung von 2,4 Millionen Euro.

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