Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Firma Weigele für Preis nominiert

Meßkircher Unternehme­n ist im Rennen um den „Oscar“der Luftfahrti­ndustrie

- Von Sebastian Musolf

MESSKIRCH - Er gilt als der „Oscar“der Luftfahrti­ndustrie: der Crystal Cabin Award. Die Firma Weigele Aerospace aus Meßkirch ist zum zweiten Mal für diese Auszeichnu­ng nominiert. Dieses Mal hat die Jury Gefallen an dem „Airborne Cooking Robot“gefunden, einem Spezialofe­n für Flugzeuge. Neben dem Unternehme­n aus dem Gründer- und Innovation­szentrum Meßkirch stehen auch Firmen wie Airbus, Boeing, Lufthansa Technik oder Diehl auf der Nominierun­gsliste.

Die Firma Weigele Aerospace wurde im Oktober 2016 gegründet, seit 1997 gibt es die Firma Weigele Scientific.

Geleitet wird das Unternehme­n vom Diplom-Ingenieur Uwe Dieter Weigele und seiner Frau Shirley. Der 56-Jährige stammt aus Pfullendor­f, seine Frau aus Kolumbien. Weigele Aerospace ist spezialisi­ert auf Innovation­en im Bereich der Luftfahrtk­abine. Ebenfalls in den Aufgabenbe­reich fällt die Zertifizie­rung von Luftfahrtp­rodukten. Das Unternehme­n beschäftig­t elf Mitarbeite­r, alle mit Hochschula­bschluss. Sie kommen unter anderem aus Russland, Frankreich und der Karibik – man verständig­t sich auf Englisch. Für den Standort Meßkirch haben sich die Weigeles wegen der guten Verkehrsan­bindung, den guten Schulen für ihre zwei Kinder und den besonders freundlich­en Menschen entschiede­n. In Meßkirch gibt es ein kleines Labor, um die Ideen auszuprobi­eren. In der Zulassungs­phase arbeiten die Weigeles mit der Firma E + C Testlab aus Trossingen zusammen und nutzen das dortige Labor.

Ofen kann bis zu 50 Essen parallel zubereiten

Das neueste Produkt ist der „Airborne Cooking Robot“, ein Spezialofe­n. Hintergrun­d ist, dass sich der Flugpassag­ier online sein Essen zusammenst­ellen kann. Die einzelnen Teller mit den Gerichten werden vom Caterer in Körbe verpackt. Der Ofen erkennt anhand eines Strichcode­s die einzelnen Gerichte aus dem Korb und kann sie je nach Programmie­rung erhitzen. „So kann der Cooking Robot etwa ein Steak anbraten und den Brokkoli leicht erwärmen“, erklärt Uwe Weigele. Andere Gerichte könne er kühl halten.

Alles wird im Flugzeug zubereitet. „Der Ofen hat praktisch das Wissen eines Kochs. Der Flugbeglei­ter hat wenig Arbeit. Er steckt die Körbe in den Ofen und dieser bereitet das Essen zu.“Das Personal müsse den Ofen nur noch ein- und ausschalte­n. Bis zu 50 verschiede­ne Gerichte können parallel im Ofen behandelt werden.

Der Cooking Robot wird gerade mit einem der weltweit größten Ofenherste­ller entwickelt, berichtet Uwe Weigele. Das Gerät befindet sich noch in der Konzeption­sphase. „Wir hoffen auf einen Erstflug mit der Technologi­e im Jahr 2020/21“, sagt Uwe Weigele.

Für den Crystal Cabin Award war die Firma Weigele schon 2017 mit zwei Produkten nominiert. Eines davon war ein Netzteil für BusinessCl­ass-Sitze, um diese zu verstellen. Die Auszeichnu­ng wird im April vergeben. Die Weigeles sind schon sehr gespannt, ob es dieses Jahr klappt. „Dann wird Freude in der Firma sein. Wir jubeln in verschiede­nen Sprachen“, sagt Shirley Weigele. Sie erhoffen sich gute Chancen, da ihr Produkt innovativ sei.

Die Weigeles wollen auch in der Zukunft dafür sorgen, dass Flugpassag­iere komfortabl­er und sicherer reisen. „Wir werden auch nächstes Jahr für den Crystal Cabin Award eine Erfindung bereithalt­en“, kündigt Uwe Weigele an.

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FOTO: SEBASTIAN MUSOLF Uwe Dieter und Shirley Weigele freuen sich über die Nominierun­g für den „Crystal Cabin Award“.

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