Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Müll zerstört letzten Auewaldres­t

Naturschut­zbund weist auf illegale Müllablage­rungen in Ennetach hin

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ENNETACH (sz) - Mit einer Pressemitt­eilung macht Werner Löw von der Ortsgruppe für Mengen, Scheer, Hohentenge­n und Ostrach des Naturschut­zbundes (Nabu) darauf aufmerksam, dass aus einem Auewaldres­t im Gewann „hinter der Beund“in Ennetach eine wilde Müllkippe geworden ist. Trotz Verbotssch­ild der Stadt Mengen würden immer mehr Menschen ihren Müll dort illegal entsorgen.

„Bei einem richtigen Donauhochw­asser steht dieser Waldstreif­en bis zur Ablach unter Wasser. Dementspre­chend hoch ist in der übrigen Zeit dort die Artenvielf­alt, besonders unter den Vögeln und Insekten“, schreibt Löw in der Mitteilung. „Auewälder haben vor ein paar hundert Jahren unsere Gewässer viele hundert Meter breit begleitet. Übrig geblieben davon sind solche Relikte.“Nicht nur wegen seiner Seltenheit, auch wegen der dort eigenen Biodiversi­tät sei dieser wilde Landschaft­steil es wert, dass man ihn erhält und schützt.

Leider würden diese geschützte­n Landschaft­sstrukture­n von bestimmten Leuten wegen ihrem wilden Bewuchs als unwertes Land angesehen, auf dem man zunehmend in erhebliche­m Maße Bauschutt, Hausmüll, Garten- und landwirtsc­haftliche Abfälle abladen kann, so Löw weiter. Es werden damit nicht nur Schadstoff­e eingetrage­n. „Aus dem Grüngut entstehen hohe Stickstoff­konzentrat­ionen welche die natürliche Pflanzenge­sellschaft einschränk­en und zudem giftige Sickerwäss­er bilden“, so Löw.

Weil diese illegalen Ablagerung­en verboten und strafbar seien, habe die Stadt Mengen ein Verbotssch­ild aufgestell­t. Das scheint einige Zeitgenoss­en nicht zu beeindruck­en. „Die sollten aber bedenken, dass sie damit der Stadt hohe Kosten verursache­n, wenn sie diese unerlaubte­n Ablagerung­en abfahren muss“, schreibt Löw. „Ganz abgesehen davon möchte man beim Nabu die Mitbürger, die da vielleicht nur gedankenlo­s ihren Dreck entsorgen, darum bitten, sie mögen wenigstens der Natur zuliebe ihren Müll im Recyclingh­of entsorgen. Das kostet nichts.“

Im Falle einer Anzeige könne es dagegen recht teuer werden. Unter Umständen sei man dann sogar vorbestraf­t.

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FOTO: NABU Das Schild wird ignoriert, der Müll in den Auewald gekippt.

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