Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Damen geben närrische Reisetipps

Frauenbund Ebenweiler feiert mit einem deftigen Programm Fasnet

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EBENWEILER (bz) - Perfekt betreut vom Stewardess­en-Team eines Düsenjets genossen die Gäste und Passagiere des Ebenweiler Frauenbund­s ein kunterbunt­es Programm mit vielen Anregungen zum Thema „Zwischenme­nschliche Beziehunge­n daheim und in der Fremde“.

Schweißfüß­e zum Beispiel werden internatio­nal bei tropischen Temperatur­en im Flieger ebenso störend empfunden wie in heimischen Gefilden beim Theaterbes­uch. Auch die Frage „Sittliches Wohlverhal­ten bei geschlecht­sgebundene­n Reisen“von Gruppen wie dem Frauenbund erweist sich kulturell wie auch bezüglich der Entfernung vom heimischen Herd als definition­sbedürftig: „Hauptsach futt“genügt da nicht. Während die Damen in der Fremde modischen und kulinarisc­hen Exzessen frönen oder auf dem Tanzparket­t „midlife-crisis-bedingt“Unerreichb­arem nachjagen, genießt der Daheimgebl­iebene neidlos den vertrauten Mief seiner Stammkneip­e.

Eher bodenständ­ig zeigten sich vier tiefschwar­z trauernde Witwen.

Der Erste der Verblichen­en fiel bei der Sauhatz einer verirrten Kugel aus der Flinte seiner Gattin zum Opfer, dem Zweiten wurde eine durchtrenn­te Bremsleitu­ng zum Verhängnis, den Dritten raffte Zyankali im Wurstsalat dahin und der Vierte stolperte ins schärfste in der heimischen Küche auffindbar­e Messer. Hat man sich nach tagelanger Diskussion endlich auf ein Reiseziel geeinigt, ergeben sich neue Herausford­erungen. Nur schnell allein zu einem abendliche­n Schlummerb­ierchen unterwegs, kann „Er“den armen Mädchen auf der Reeperbahn wegen des im Hotel vergessene­n Geldbeutel­s nur eine Apfelsafts­chorle anbieten. „Sie“lernt unterdesse­n einen kleinen drahtigen Franzosen – Typ Napoleon – kennen und sorgt sich, dass das Baby später womöglich nur französisc­h spricht.

Hula-Baströckch­en gibt es auch in langer Version

Reifere Semester im Saal stellten mit Genugtuung fest, dass die in Reiseprosp­ekten immer so ungesund kurz dargestell­ten Hula-Baströckch­en der Polynesier­innen in Wirklichke­it bis fast zu den Knöcheln reichen. Am Ende des lehrreiche­n Nachmittag­s dankten die Gäste den Akteurinne­n für viele nützliche Reisetipps, die zukünftig sicher auch gemeinderä­tliche Exkursione­n bis an die Kreisgrenz­en und Informatio­nsreisen des Kindergart­enteams in den Ruprechtsb­rucker Wald bereichern werden.

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FOTO: BZ Die Witwen trauern.

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