Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Spielzeuggeschäft schließt Ende März
Großhandel von Fantasie4Kids brummt – Laden am alten Spital rechnet sich aber nicht
PFULLENDORF - Beim Geschäft „Schenken und Spielen“am alten Spital in Pfullendorf läuft der Räumungsverkauf: Wie Geschäftsführer Torsten Srebot im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“berichtet, schließt der Laden Ende März seine Türen. „Der Betrieb rechnet sich einfach nicht mehr“, sagt er. Das Kerngeschäft seines Unternehmens Fantasie4Kids – der Großhandel mit Spielzeug und der Verkauf im Internet – brumme hingegen weiterhin.
Den Spielzeug-Großhandel betreiben Torsten Srebot und seine Frau Irina seit 2004. Zehn Jahre später kam das Geschäft „Schenken und Spielen“am alten Spital hinzu. „Wir benutzen den Laden auch ein wenig als Spielwiese, um zu gucken, was bei den Kunden ankommt und was eher nicht“, hatte Torsten Srebot der SZ im Juli 2015 gesagt. Ein Jahr später machte dem Geschäft vor allem die Dauerbaustelle für den neuen Kreisverkehr direkt vor der Ladentür zu schaffen. „Die Beschilderung war so schlecht, dass unsere Kunden nicht mehr gewusst haben, wie sie zu uns kommen sollen“, sagte Srebot, der sich aufgrund der Umsatzeinbußen dazu gezwungen sah, vorübergehend die Öffnungszeiten zu reduzieren. Die Schließung von „Schenken und Spielen“sei aber keine langfristige Folge der Einschränkungen von damals, sagt Torsten Srebot heute. „Die Kunden, die zu uns kommen, loben den tollen Laden und appellieren an uns, ihn bloß nicht zuzumachen“, so der Geschäftsführer. „Aber wenn ein Großteil der Pfullendorfer die Weihnachtsgeschenke trotzdem im Internet bestellt und bei uns nur Kleinigkeiten kauft, dann reicht das für so einen Laden nicht.“Die Suche nach günstigen Angeboten stehe für viele Pfullendorfer offenbar im Vordergrund, mutmaßt Srebot. „Ein weiteres Zeichen dafür: Jetzt machen wir einen Ausverkauf – und der Laden brummt wieder“, sagt er.
Personal kostet Geld
Zur Geschäftsschließung sieht sich Torsten Srebot aber auch gezwungen, weil nicht er und seine Frau im Laden stehen, sondern ein bis zwei Angestellte. „Dieses Personal müssen wir bezahlen“, sagt deren Chef. „Und am Ende des Tages müssen wir uns fragen: Rechnet sich der Aufwand im Vergleich zum Ertrag?“Am Anfang habe sich der Aufwand gelohnt. „Aber jetzt ist klar: Ein totes Pferd muss man nicht weiter reiten.“Leicht falle ihm und seiner Frau die Schließung aber trotzdem nicht. „Wir haben in diesen Laden auch viel Herzblut gesteckt.“
Wegen der Schließung des Geschäfts am alten Spital verliert allerdings niemand seinen Job. So sei eine der Mitarbeiterinnen ohnehin nur befristet für das Weihnachtsgeschäft angestellt gewesen, sagt Torsten Srebot. Die andere Mitarbeiterin werde am Hauptsitz des Unternehmens im Gewerbegebiet an der Mengener Straße weiter beschäftigt.
Dort hatten Torsten Srebot und sein Team im Sommer vergangenen Jahres den Neubau bezogen, in dem die bisherigen Lagerräume und die Verwaltung gebündelt wurden. „Wir sind total happy, dass wir hier oben sind“, sagt der Geschäftsführer. Im Gewerbegebiet gebe es genug Platz und eine Genehmigung für bis zu vier Werksverkäufe pro Jahr. „Jetzt hoffen wir, dass die Zufahrtsstraße möglichst bald ausgebaut wird“, sagt Srebot. „Denn diese ist bislang nur ein Provisorium.“