Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Spielzeugg­eschäft schließt Ende März

Großhandel von Fantasie4K­ids brummt – Laden am alten Spital rechnet sich aber nicht

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Beim Geschäft „Schenken und Spielen“am alten Spital in Pfullendor­f läuft der Räumungsve­rkauf: Wie Geschäftsf­ührer Torsten Srebot im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“berichtet, schließt der Laden Ende März seine Türen. „Der Betrieb rechnet sich einfach nicht mehr“, sagt er. Das Kerngeschä­ft seines Unternehme­ns Fantasie4K­ids – der Großhandel mit Spielzeug und der Verkauf im Internet – brumme hingegen weiterhin.

Den Spielzeug-Großhandel betreiben Torsten Srebot und seine Frau Irina seit 2004. Zehn Jahre später kam das Geschäft „Schenken und Spielen“am alten Spital hinzu. „Wir benutzen den Laden auch ein wenig als Spielwiese, um zu gucken, was bei den Kunden ankommt und was eher nicht“, hatte Torsten Srebot der SZ im Juli 2015 gesagt. Ein Jahr später machte dem Geschäft vor allem die Dauerbaust­elle für den neuen Kreisverke­hr direkt vor der Ladentür zu schaffen. „Die Beschilder­ung war so schlecht, dass unsere Kunden nicht mehr gewusst haben, wie sie zu uns kommen sollen“, sagte Srebot, der sich aufgrund der Umsatzeinb­ußen dazu gezwungen sah, vorübergeh­end die Öffnungsze­iten zu reduzieren. Die Schließung von „Schenken und Spielen“sei aber keine langfristi­ge Folge der Einschränk­ungen von damals, sagt Torsten Srebot heute. „Die Kunden, die zu uns kommen, loben den tollen Laden und appelliere­n an uns, ihn bloß nicht zuzumachen“, so der Geschäftsf­ührer. „Aber wenn ein Großteil der Pfullendor­fer die Weihnachts­geschenke trotzdem im Internet bestellt und bei uns nur Kleinigkei­ten kauft, dann reicht das für so einen Laden nicht.“Die Suche nach günstigen Angeboten stehe für viele Pfullendor­fer offenbar im Vordergrun­d, mutmaßt Srebot. „Ein weiteres Zeichen dafür: Jetzt machen wir einen Ausverkauf – und der Laden brummt wieder“, sagt er.

Personal kostet Geld

Zur Geschäftss­chließung sieht sich Torsten Srebot aber auch gezwungen, weil nicht er und seine Frau im Laden stehen, sondern ein bis zwei Angestellt­e. „Dieses Personal müssen wir bezahlen“, sagt deren Chef. „Und am Ende des Tages müssen wir uns fragen: Rechnet sich der Aufwand im Vergleich zum Ertrag?“Am Anfang habe sich der Aufwand gelohnt. „Aber jetzt ist klar: Ein totes Pferd muss man nicht weiter reiten.“Leicht falle ihm und seiner Frau die Schließung aber trotzdem nicht. „Wir haben in diesen Laden auch viel Herzblut gesteckt.“

Wegen der Schließung des Geschäfts am alten Spital verliert allerdings niemand seinen Job. So sei eine der Mitarbeite­rinnen ohnehin nur befristet für das Weihnachts­geschäft angestellt gewesen, sagt Torsten Srebot. Die andere Mitarbeite­rin werde am Hauptsitz des Unternehme­ns im Gewerbegeb­iet an der Mengener Straße weiter beschäftig­t.

Dort hatten Torsten Srebot und sein Team im Sommer vergangene­n Jahres den Neubau bezogen, in dem die bisherigen Lagerräume und die Verwaltung gebündelt wurden. „Wir sind total happy, dass wir hier oben sind“, sagt der Geschäftsf­ührer. Im Gewerbegeb­iet gebe es genug Platz und eine Genehmigun­g für bis zu vier Werksverkä­ufe pro Jahr. „Jetzt hoffen wir, dass die Zufahrtsst­raße möglichst bald ausgebaut wird“, sagt Srebot. „Denn diese ist bislang nur ein Provisoriu­m.“

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FOTO: CÄCILIA KRÖNERT Die Pfullendor­ferin Monika Ritter schlägt beim Ausverkauf im Geschäft „Schenken und Spielen“zu. „Als Frau kann man an so einem Laden doch nur schweren Herzens vorbeigehe­n“, sagt sie. Anderen fiel das Vorbeigehe­n offenbar leichter als ihr.

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