Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gelungener Start der Hausfasnet
Mit dem Setzen der Riedhutzel starten die Narren in die fünfte Jahreszeit.
BAD SAULGAU - Bei der Fasnetseröffnung am Gompiga Donnschtig auf dem Marktplatz in Bad Saulgau hat Oberbüttel Dirk Riegger einen närrischen Vorschlag für die Gestaltung des Marktplatzes ins Spiel gebracht. In Anspielung auf das auf dem Platz geplante Wasserspiel forderte der Oberbüttel bei der Absetzung von Bürgermeisterin Doris Schröter, den Marktplatz zum sechsten Themenspielplatz in Bad Saulgau aufzubauen.
Mit klingendem Spiel zogen die Narren auf dem Marktplatz ein. Mit der Übergabe des Narrenrechts an den Oberbüttel und dem Aufziehen der Riedhutzel startet die Fasnet. Zunftmeister Raphael OsmakoskiMiller begrüßte unter anderem den Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß, den er sich nach den Koalitionsverhandlungen als Wirtschaftsminister wünscht, damit er die Digitalisierung in der Region voranbringe. Bürgermeisterin Doris Schröter blickte in Reimform auf die Ereignisse seit der vergangenen Fasnet zurück. Mit dem MINT-Exzellenzgymnasium werde Bad Sauglau die „Hochburg der Gscheidle“.
Oberbüttel Dirk Riegger ließ das heiße Thema Hallennutzungsgebühr nicht aus. Bei der „Hauptversammlung“des TSV Bad Saulgau habe man das Thema von der Tagesordnung abgesetzt und stattdessen „kräftig gega d Verwaltung dr Gmoindrot g’hetzt“. Nach dem vom Gemeinderat beschlossenen Kompromiss bleibe zu hoffen, dass die Vereine nun zahlen. Närrische Feinkost war das vom Landtagsabgeordneten Klaus Burger aufgelegte Rezeptbuch für Biber. Damit war der Abgeordnete bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Dass der Biber geschützt sei“stoht außer Diskussion“, gleichzeitig gebe es aber „örtlich gar a Biberinvasion“. Der Landtagsabgeordnete habe das wohl närrisch auf die Schippe nehmen wollen und zur Fasnet ein Rezeptbuch für Biber veröffentlicht. Doch habe er es zusätzlich bei der ersten Landtagssitzung nach der Fasnet im Landtag verteilt, um denen zu zeigen, „was er ischt fiar an Fasnetshecht“. Eine schlechte Idee, wie der Oberbüttel konstatierte. Das Rezeptbuch sorgte für Empörung über Fraktionsgrenzen hinweg. Was an der Fasnet gut ankomma isch“habe sich als „Koalitionsfriedensgefahr“entpuppt.
Einen weiteren Beitrag lieferte der Oberbüttel zur Spielplatzfrage. Das geplante Wasserspiel auf dem Marktplatz und den Sandkasten für Kleinkinder im Sommer verband er zu einer eigenen Idee. „Vom Sandkaschta mit dr Rutsche ins Wasserspiel mit oim Satz ond fertig ischt dr sechste Themaspielplatz.“