Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der Fasnetsball der Silberlockengeneration wird zum Probelauf für die Jubiläen
Jubiläumskarten an den Plätzen bieten Möglichkeit zur Armgymnastik und sind als Stimmungsbarometer nützlich
BAD SAULGAU - Die Elisabethenfrauen in Bad Saulgau haben am Mittwoch vor dem Gompigen Donnschtig die Senioren zur Fasnetseröffnung ins Stadtforum eingeladen.
„Stürmt kühn in hellen Haufen ins bunte Narrenland“– an diesen Text aus dem Sulgemer Narrenlied erinnerte auch dieses Jahr wieder die große Schar Mäschgerle, die den Lindenbuckel zur Bad Saulgauer Narrhalla hinaufzogen, dem mit den Insignien der Sulgemer Fasnet geschmückten Stadtforum. Mit von der Partie war die kirchliche Prominenz. In diesem Jahr war diese mit Peter und Paul (Dekan Peter Müller von der katholischen, Pfarrer Paul Bräuchle von der evangelischen Kirchengemeinde), Pater Shinto Kattoor und dem neuen Pfarrvikar Joel Nirmalrajin in geballter Formation vertreten, während die Rathauschefin Doris Schröter mit lockiger Haarpracht die Weltlichkeit vertrat. Die Frontfrau der Elisabethenfrauen, Traudl Merschdorf, freute sich über so viel Prominenz und besonders über die vielen Mäschgerle der Silberlockengeneration. Dass in diesem Jahr alles etwas anders ist als sonst, zeigte sich nicht nur an der Dekoration, die auf die anstehenden Jubiläen der Stadt und des Bächtlefestes hinweisen. Auch die Ankündigung aus dem Orbit deutete auf einen Ball rund um diese Jubiläen hin. Die Seniorenfasnet sei der Probelauf für die Jubiläumsshow; die Gäste mithin nicht nur Betrachter, sondern als Akteure aktiv, hieß es da.
Moderatoren als Showgrößen
Der Stadtgärtner und seine Senzi alias Richard Frey und Gitta Matt wagten sich in neue Showsphären vor. Sie präsentierten sich als die Showgrößen Florian Silbereisen und Helene Fischer. Mit viel närrischem Humor und so manchem Witz führten sie in bewährter Weise durchs Programm. So gab es bei „Hallo Saulgau – hallo Florian“gleich den ersten Stimmungstest, der noch Potenzial nach oben hatte. Dies änderte sich schlagartig, als die 100-köpfige Schar der Hummelsänger die Bühne stürmten. Nach dem Motto „Heute geht es richtig rund in der Villa kunterbunt“ servierten die kleinen Sänger um Heidrun Boll ein buntes Kaleidoskop von Pippi Langstrumpf, über den wilden Westen bis zum Pumuckl, bevor sie beim „Roten Pferd“die Senioren zur rhythmischen Gymnastik animierten.
Helene Fischer, mittlerweile im richtigen Outfit, löste das Geheimnis der an jedem Platz liegenden roten und weißen Karten. Sie dienten an diesem Nachmittag nicht nur als Gerät für gymnastische Übungen mit den Armen, sondern auch als Stimmungsbarometer. Als die neu formierte Stadtgarde zu Pferd angekündigt wurde, bewiesen die jungen Nachwuchsportler des TSV beim Cowboytanz den sicheren Umgang mit ihren Steckenpferden. Hulahoop-Mädchen erinnerten mit ihrem Auftritt so manchen an die eigene Jugendzeit. Aus der Seniorenfasnet nicht wegzudenken sind Müller und Inge Radtke. Mit ihrem Sketch um den nervigen Schuhkauf hatten sie die Lacher auf ihrer Seite. Auch die beiden Bad Saulgauer Fasnetsoriginale Babette und Lena, alias Bärbel Schneider und Helene Straub, statteten den Senioren einen Besuch ab, um als „Wildecker Herzbuben“mit Schunkelliedern für die gute Laune und die notwendige Bewegung zu sorgen. „Das bisschen Haushalt“besangen die als singende Hausfrauen auftretenden Damen der Sängerfreunde, um dann bei „Atemlos“den Backgroundchor für Helene Fischer zu bilden.
Zum Abschluss des sehr närrischen und humorvollen Seniorennachmittags zogen Hästräger der Dorauszunft mit großem Hallo im Stadtforum ein. Angeführt wurden sie vom Jugendspielmannszug der Bürgerwache Bad Saulgau. Mit gemeinsam angestimmten Sulgemer Narrenliedern wurden die Senioren endgültig auf die bevorstehenden närrischen Tage der Hausfasnet eingestimmt.